Sie finden das Herumgeeiere von Manuel Neuer wegen seiner „One Love“-Armbinde auch oberpeinlich? Dann lesen Sie mal, wie viel Rückgrat unsere Nationalelf früher hatte! Weitere Anekdoten und Geschichten aus der guten alten Zeit finden Sie in COMPACT-Spezial „Nationalsport Fußball“. Den sporthistorischen Prachtband können Sie hier bestellen.

    Im Juni 1978 besucht der Fliegerheld und höchstdekorierte deutsche Soldat des Zweiten Weltkriegs, Oberst a.D. Hans-Ulrich Rudel, während der WM die Nationalmannschaft in ihrem Quartier in Argentinien. Empfangen wird der legendäre „Adler der Ostfront“ in dem Erholungsheim der argentinischen Luftwaffe in Ascochinga von Trainer Schön und anderen Offiziellen.

    Man tauscht gute Wünsche aus, wobei sich Rudel in Fachsimpeleien als ausgesprochener Sportfachmann erweist. Anschließend geht man herzlich auseinander. Dass sich diese Stippvisite zum „vielleicht größten politischen Skandal der Nachkriegsgeschichte des DFB“ (Tagesspiegel) auswachsen würde, konnte zu diesem Zeitpunkt niemand ahnen.

    Hans-Ulrich Rudel | Bild: Wikipedia

    Hans-Ulrich Rudel (1916–1982) war eine militärische Ausnahmeerscheinung: Nach Einschätzung der Sowjets wog er als einzelner Soldat eine ganze Division auf. Stalin setzte ein Kopfgeld von 100.000 Rubel auf ihn aus, das jedoch nie eingelöst werden konnte. Außerdem war er Lebensretter für ungezählte deutsche Soldaten und Zivilisten. In schier unfassbaren 2.530 Feindflügen machte er 519 sowjetische Panzer, mehrere Kriegsschiffe und hunderte Fahrzeuge unschädlich. Kriegsverbrechen konnte man ihm nie vorwerfen.

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    Und einem solchen Manne sollte es nicht gestattet sein, der deutschen Fußball-Nationalmannschaft Glück zu wünschen? „Dabei hatte mein Besuch mit Politik überhaupt nichts zu tun und war eine ganz normale Sache. Ich bin, wie allgemein bekannt, sportlich interessiert, und zwar nicht nur passiv“, so Rudel später.

    Der Stuka-Oberst war bei seinen Einsätzen an der Ostfront mehrfach verwundet worden. Im Februar 1945 wurde ihm der Unterschenkel amputiert. Kurz darauf war er wieder in der Luft – mit blutigem Beinstumpf!

    Trotz Prothese erbrachte er nach dem Krieg im Tennis, Skifahren, Bergsteigen und als Zehnkämpfer große Leistungen, wurde unter anderem bei den Tiroler Tennismeisterschaften – als einziger Kriegsversehrter unter Gesunden – im Herreneinzel Dritter, konnte bei den Meisterschaften des Westdeutschen Skiverbandes in den 1960er Jahren zahlreiche Siege einfahren und bestieg sogar den 6.739 Meter hohen Llullaillaco an der Grenze zwischen Chile und Argentinien dreimal. Mit dem Land war der Oberst vertraut, denn Staatspräsident Juan Peron hatte ihn als Militärberater engagiert.

    Udo Jürgens und die deutsche Fußball-Nationalmannschaft 1978. | Foto: picture alliance / dpa

    Rudel erläuterte nach seinem Nationalmannschaftsbesuch: „Mit Sepp Herberger verband mich jahrzehntelang eine freundschaftliche Beziehung.“ Auch mit dessen früherem Assistenten stehe er gut. „Warum soll ich ihn nicht begrüßen?“, verteidigte Bundestrainer Schön denn auch den Empfang des früheren Wehrmachtoffiziers in Ascochinga. „Er hat im Krieg Hervorragendes geleistet.“

    Auch der damalige DFB-Präsident Hermann Neuberger verstand die Aufregung nicht: „Herr Rudel ist meines Wissens Bundesbürger mit vollen Rechten (…), und ich hoffe doch nicht, dass man ihm seine Kampffliegertätigkeit während des Zweiten Weltkrieges vorwerfen will. Das käme einer Beleidigung aller deutschen Soldaten gleich.“ Heute unvorstellbar, doch damals gingen die Uhren noch anders.

    Kein Regenbogen, kein „One Love“, keine Kniefälle, sondern echter deutscher Fußball: In COMPACT-Spezial „Nationalsport Fußball“ feiern wir die Glanzzeiten mit Sepp Herberger, Helmut Schön, Fritz Walter, Uwe Seeler, Franz Beckenbauer, Günther Netzer, Karlheinz Rummenigge und Pierre Littbarski. Wir erinnern an das Wunder von Bern 1954 und das Sommermärchen 2006, aber auch an die Asse des Ballsports im Kaiserreich, in der Weimarer Republik, im Dritten Reich und in der DDR. Diese einzigartige und prachtvoll illustrierte sporthistorische Sonderausgabe können Sie hier bestellen.

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    14 Kommentare

    1. Wernherr von Holtenstein am

      Auf dem Bild im Hintergrund zu sehen ist Adolf Galland, General der Jagdflieger (mit 30 Jahren der jüngste General) und auch ein "Argentinier". Galland verbuchte 104 Feindabschüsse und war bei Kriegsende wieder als Commodore im Einsatz (Kommando Nowotny und Jagdgeschwader 44, beide Me 262).
      Galland soll sich in jede neue Maschine zuerst einmal einen Zigarrenhalter haben einbauen lassen. Das waren Männer, wie man sie heute vergeblich sucht.
      Mein Großvater Horst (der "Flieger-Horst") diente bei der Nachtjagd unter Major Lent, mein Großonkel Martin – ebenfalls Nachtjagd – unter dem Prinzen zu Sayn-Wittgenstein.

      Ich bin froh darüber und stolz darauf, schon so alt zu sein, daß ich davon wenigstens im Abgang noch etwas mitbekommen durfte. Daß mein Herz ein kleines Stück schneller schlägt, wenn ich von solchen Männern höre. – Denn ein Volk, daß seine "Helden am liebsten totschlagen" (Joschi Fischer) würde, hat definitiv fertig.

    2. Ein solches Verhalten unser seinerzeitigen Soldaten gegenüber bekäme heutzutage (…im besten Deutschland aller Zeiten; lt. Steinmeier) die höchste Strafe.
      Zum Glück haben wir (bisher zumindest) die primitive Todesstrafe abgeschafft…….

    3. Zenzi Zellweger am

      Wegen ein paar giftgrünen Sch….f.ck.rn wird die ganze Fußballkultur versch….n.
      Unglaublich, aber Bürokraten-Reservat Dummland.
      Wladimir, erlöse uns von der Ampel! Hoch lebe Sahra!

    4. Ritterkreuzträger Rudel war noch ein richtiger deutscher und anständiger Mann. Er hatte Anstand, Moral, Treue und Ehre. Das sind leider Dinge die heut zu tage total fehlen von klein auf in der Kita und Grundschule. Ja dieser Panzerzerstörer aus der Luft war schon ein Mann für sich. Selbst verwundet ging er in den Einsatz. Solche wahren Geschichten, besonders die Weltkrieg-Heftreihe sollten heutzutage schon im Heimatkundeunterricht ab und zu eingebaut werden in der Grundschule. Im Geschitsunterricht ab der 5Klasse sollte erst recht wahre deutsche Herkunft und Geschichte gelehrt werden. Gerade die ersten beiden COMPACT-Ausgaben 1000Jahre Deutsche Geschichte von Jan von Flocken wären ideal für einen mutigen Lehrer in der Schule. Aber ich schätze die Alarmglocken täten dröhnen, aber schneller als bei jeder Erpressung, Schulhofschlägerei und Hehlerei. Der mutige Lehrer wäre bestimmt suspendiert und mit Berufsverbot belegt, weil er dem toleranten Regenbogenlappen widerspricht. Traurig aber wahr. So sieht leider diese humane und tolerante Realität aus. Aber es geht nicht so weiter die Wahrheit wird triumphieren und alle Drahtzieher und Büttel dieses kranken Systems werden untergehen. Niemand braucht dann Rotz& Wasser heulen wenn er selbst davon betroffen ist. mfg

    5. "Mannschaft"… ewiggestriges Wording.
      Ich frage mich, wie "unsere" Demokratie das aushält?

    6. jeder hasst die Antifa am

      Damals hat Rudel noch eine Mannschaft von echten Männern,eine Deutsche Nationalmannschaft besucht,heute spielt eine Horde Tunten um einen Regenbogenfetzen.

    7. Das Beste wäre, diese Schwuchteltruppe fährt nach der Vorrunde unehrenhaft nach Hause.
      Dort können sie sich dann ihre Binden hin stopfen, wohin sie wollen.

    8. Treue und Tapferkeit am

      Ich hatte einen Flieger Dr. Sattler aus Hauneck durch meine Arbeit kennengelernt. Dieser kannte Rudel noch persönlich und hielt immer große Stücke auf den Oberst.

    9. Goldenes Eichenlaub am

      Rudel war der Beste der Besten und wie das BRD Regime mit diesem ehrbaren Manne umging, ist das Letzte….

    10. alter weißer, weiser Mann am

      „Ich bewundere Oberst Rudel und setze ihn auf meine Liste als Deutschlands Ritter ohne Furcht und Tadel. Ich grüße ihn respektvoll. Er ist würdig aller Ehren.“

      Daniel Dagan, Deutschland-Korrespondent von „Haaretz“ (der größten israelischen Tageszeitung), 13. November 1992 in der Tageszeitung „Die Welt“

      • alter weißer, weiser Mann am

        Am 18. Dezember 1982 verstarb Oberst a. D. Hans Ulrich Rudel in Rosenheim.

        Über den Tod hinaus haßte das eklige BRD-System diesen Vorzeigesoldaten des Deutschen Reiches und verbot Angehörigen der Bundeswehr, ihm am Grab die letzte Ehre zu erweisen.

        Trotzdem ließen es sich zwei Flugzeugführer der BRD-Luftwaffe nicht nehmen, mit Düsenmaschinen (McDonnell „F-4 Phantom II“) im Tiefflug über den Friedhof zu fliegen und Rudel so Ehre zu bezeugen.

        Tausende Männer und Frauen, Jugendliche und Kinder aus Deutschland, Europa und anderen Teilen der Welt begleiteten diesen einzigartigen Helden auf seinem letzten Weg.
        Auf dem Friedhof standen die Fahnen- und Standartenträger Spalier, als seine sterblichen Überreste zu Grabe getragen wurden. Mit dem Lied der Deutschen wurde Hans-Ulrich Rudel zur letzten Ruhe gebettet.

        • jeder hasst die Antifa am

          Wie heißt es so schön eine eklig bunte Minderheitsgeselldschaft beherrscht dieses Land.

    11. Mueller - Luedenscheid am

      Damals waren die Hetzer, wie ein gewisser Karl Eduard von Schnitzler im Osten, heute sitzen die Leute mit so einer Vita in den Antideutsche Parlamenten.

      • jeder hasst die Antifa am

        Sie sitzen nicht nur in den Parlamenten vor allem in den Öffentlich Rechtlichen haben sie sich eingenistet.