Das bange Warten nach den Angriffen auf die saudischen Ölanlagen in Abqaiq und Khurais hat begonnen. Werden die USA mit einem großen Militärschlag antworten und wird die Region in einem Krieg versinken? Die Wahrscheinlichkeit dafür ist signifikant gestiegen, auch wenn derzeit nicht gesagt werden kann, wer der Urheber der Angriffe vom vergangenen Sonnabend war.

     Festgelegt hat sich allerdings der Münchener Raketenexperte Markus Schiller. Er geht davon aus, dass die massiven Schäden an den von dem saudischen Staatskonzern Saudi Aramco betriebenen Anlagen nicht von einem Drohnenangriff herrühren können, wie bislang behauptet wird.

    Waren Cruise Missiles im Einsatz?

    Gegenüber der Tageszeitung Die Welt äußerte er die Vermutung, dass „etwas Hochprofessionelles“ zum Einsatz gekommen sei und vermutet eine Attacke mit Lenkflugkörpern, sogenannten Cruise Missiles. Deshalb müsse nun der Versuchung widerstanden werden, von der Richtung der Einschläge auf die Anflugrichtung der Raketen zu schließen, da diese auch Kurven fliegen könnten.

    Die jemenitischen Huthi-Rebellen haben sich schon zu den Angriffen bekannt und wollen diese mit Drohnen ausgeführt haben. Saudi-Arabien überzieht sein südliches Nachbarland seit nunmehr vier Jahren mit einem brutalen Luftkrieg, der zeitweise noch durch eine Seeblockade ergänzt wurde, und der schon zahlreiche Opfer unter der Zivilbevölkerung gefordert hat. Die Flächenbombardements haben außerdem zu einem völligen Zusammenbruch der jemenitischen Infrastruktur geführt, wodurch wiederum eine der größten Cholera-Epidemien der Geschichte ausgelöst wurde.

     

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    Sollten die Angriffe vom Jemen aus gestartet worden sein, dann wären sie also zumindest durch das Kriegsrecht gedeckt. In vielen westlichen Medien wird aber schon jetzt der Iran für die Attacken verantwortlich gemacht, ohne dass dafür bislang Beweise vorliegen, wobei das Land auf technischer Ebene die Fähigkeiten zur Entwicklung hochkomplexer Lenkwaffensysteme durchaus besitzt.

    Starteten die Raketen in Saudi-Arabien?

    Oder war es eine False-Flag-Aktion? Mit dem Abgang des früheren Nationalen Sicherheitsberaters John R. Bolton aus dem Weißen Haus sah die Kriegspartei, die in den USA, in Saudi-Arabien und in Israel schon seit Jahren für einen Angriff auf den Iran wirbt, ihre Felle davonschwimmen. Der angebliche Drohnenangriff kommt da gerade recht, um direkte Gespräche zwischen den Machthabern in Washington und Teheran zu verhindern, die es möglicherweise noch in diesem Jahr gegeben hätte.

    Deshalb kommt es jetzt vor allem auf die bestmögliche Aufklärung der Angriffe an. Das US-amerikanische Außenpolitikportal Moon of Alabama stellte beispielsweise in einem Artikel zur Krise am Persischen Golf fest: „Die Treffer waren extrem präzise. Die jemenitischen Milizen behaupteten, sie hätten die Anlage mit 10 Drohnen oder Marschflugkörpern angegriffen. Aber die Treffer auf diese Ziele lassen sich keiner dieser beiden Möglichkeiten zurechnen.“

    Auch Moon of Alabama hält den Einsatz von Raketen für möglich und stellt fest: „Sie könnten von Saudi-Arabien aus gestartet worden sein.“

    Die Aufklärung der Attacken hat nun also höchste Priorität, denn beim nächsten Mal könnten auch die Vereinigten Arabischen Emirate, der Bahrain, Katar oder Kuwait betroffen sein. Sollten alle diese Zentren der Weltenergiemärkte nun tatsächlich in Reichweite der Drohnen (oder Raketen) der jemenitischen „Sandalensoldaten“ liegen? Das würde die Lage am Golf wohl dramatisch verändern.

    Bemerkenswert ist ferner, wie leicht es offenbar zu sein scheint, die Förderung des weltweit größten Ölproduzenten Saudi-Arabien massiv zu beeinträchtigen. US-Außenminister Mike Pompeo hat schon den Iran dafür verantwortlich gemacht, während Donald Trump noch keine Mutmaßungen über den Angreifer geäußert hat. Er schrieb allerdings, dass „Grund zu der Annahme“ bestehe, „dass wir den Täter kennen.“

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