In der Nacht vom 27. auf den 28. Februar 1933 wurde der Reichstag in Brand gesetzt. Als Urheber nahm man Marinus van der Lubbe fest, der später deswegen hingerichtet wurde. Bis heute wird darüber diskutiert, ob der niederländische Kommunist Einzeltäter war – oder ob Spuren auch zu den Nazis selbst führten. Ein Mann wird dabei meistens vollkommen außer Acht gelassen. Aufschluss gibt COMPACT-Geschichte Wer finanzierte Hitler? Das dunkle Geheimnis der Wall Street.

    Der deutsch-amerikanische Geschäftsmann Ernst Franz Sedgwick Hanfstaengl, genannt „Putzi“, gehörte zu den Förderern der Nationalsozialisten in der sogenannten Kampfzeit. Später wandte er sich von Hitler ab, ging nach Amerika und stieg als Überläufer bis in den Stab von US-Präsident Franklin D. Roosevelt auf.

    Anfang der 1920er Jahre sah das noch anders aus: Hanfstaengel war er begeistert von den Auftritten Hitlers, wurde dem Trommler der Nazis dann von Captain Truman Smith, dem US-Militärattaché in Berlin, vorgestellt – und entwickelte sich zu einem eifrigen Anhänger der Braunen und ihres Führers. Gelegentlich ließ er den Nationalsozialisten auch Finanzspritzen zukommen.

    Über Hanfstaengl heißt es in einem Beitrag von Anthony Sutton in COMPACT-Geschichte Wer finanzierte Hitler? Das dunkle Geheimnis der Wall Street:

    Zufälligerweise war der Vater von SS-Führer Heinrich Himmler auch Putzis Klassenlehrer im Königlich Bayerischen Wilhelms-Gymnasium. Putzis Studentenfreunde aus der Zeit an der Harvard-Universität waren „so herausragende Zukunftsfiguren“ wie Walter Lippman, John Reed und Franklin D. Roosevelt. Nach ein paar Jahren in Harvard übernahm Putzi mit Erfolg in New York den der Familie gehörenden Kunstsalon: Dies war eine wunderbare Kombination von Geschäft und Vergnügen, denn wie er sagt, „die berühmten Namen, die mir einen Besuch abstatteten, waren Legion: Pierpont Morgan , Toscanini, Henry Ford, Caruso, Santos-Dumont, Charlie Chaplin, Paderewski und eine Tochter von Präsident Wilson“.

    In Harvard freundete sich Putzi auch mit dem zukünftigen Präsidenten Franklin Delano Roosevelt an: „Die meisten meiner Mahlzeiten nahm ich im Harvard Club ein, wo ich mich mit dem jungen Franklin D. Roosevelt anfreundete, der zu diesem Zeitpunkt ein aufsteigender Senator des Staates New York war. Auch erhielt ich mehrere Einladungen, seinen entfernten Cousin Teddy, den ehemaligen Präsidenten, zu besuchen, der sich auf sein Anwesen in Sagamore Hill zurückgezogen hatte.“ (Hanfstaengel: Unheard Witness, Philadelphia 1957)

    Interessant ist: Bevor Hitler im März 1933 in Berlin nahezu zeitgleich mit Roosevelt in Washington an die Macht kam, schickte Roosevelt aus der US-Hauptstadt einen Abgesandten zu Hanfstaengl in Berlin, der ihm eine Die Nachricht überbrachte, dass Roosevelt angesichts der offenbar baldig bevorstehenden Machtübernahme Hitlers aufgrund der langen Bekanntschaft mit Hanfstaengel hoffe, dass „Putzi“ sein Bestes tun würde, jede Überstürzung und Hitzköpfigkeit zu verhindern. „Denken Sie an Ihr Klavier, Hanfstaengl, und versuchen Sie das sanfte Pedal zu betätigen, wenn die anderen zu grob in die Tasten schlagen“, lautete die Nachricht. „Wenn es brenzlig wird, setzen Sie sich bitte sofort mit unserem Botschafter in Verbindung.“

    Am späten Abend des 27. Februar 1933 wurde es dann in Berlin wirklich brenzlig und das nicht nur im übertragenen Sinne – der Reichstag stand in Flammen. Und wo war „Putzi“ in dieser Nacht? Seinen eigenen Angaben im Palais des Reichstagspräsidenten, wo sich an diesem Tag auch einige SA- und SS-Leute aufhielten, und zwar am Eingang eines Tunnels, der zum Reichstag führte…

    Sutton ist der Ansicht, dass Hanfstaengl eine entscheidende Rolle beim Reichstagsbrand zukommt. Er schreibt in COMPACT-Geschichte Wer finanzierte Hitler? Das dunkle Geheimnis der Wall Street:

    Zwar wurde damals der Reichstagsbrand den Kommunisten zugeschoben, doch bestehen aus historischer Sicht wenig Zweifel darüber, dass die Nazis den Brand gezielt gelegt haben, um einen Vorwand für ihre politische Machtergreifung zu schaffen. (…)

    Der Brand im Reichstag wurde gezielt von einer Gruppe von Experten gelegt, wobei wahrscheinlich eine brennbare Flüssigkeit verwendet wurde. Hier tritt Putzi Hanfstaengl auf den Plan. Die große Frage ist, wie erhielt diese Gruppe, die auf Brandstiftung aus war, Zugang zum Reichstag, um die Tat auszuführen? Nach 20 Uhr war im Hauptgebäude nur eine Türe nicht abgeschlossen, und diese Tür wurde bewacht. Kurz vor 21 Uhr bestätigte ein Rundgang der Wächter, dass alles in Ordnung sei: Man bemerkte keine brennbaren Flüssigkeiten, und nichts Außergewöhnliches war im Sitzungsraum, in dem der Brand begann, zu bemerken. Offenbar hatte nach 21 Uhr niemand Zugang zu dem Reichstagsgebäude, und es wurde niemand zwischen 21 Uhr und dem Beginn des Brandes gesehen, der das Gebäude betrat oder verließ.

    Es gab nur einen Weg, auf dem eine Gruppe mit brennbaren Flüssigkeiten den Reichstag betreten konnte – durch einen Tunnel, der zwischen dem Reichstag und dem Palais des Reichstagspräsidenten verlief.

    Und weiter:

    Nach den Angaben in dem Buch The Reichstag Fire Trial hielt sich Putzi Hanfstaengl während des Brands tatsächlich im Palais auf: „Hanfstaengl gab im Palais Anweisungen für Operationen, der Propaganda-Apparat war in Bereitschaft, und die Führer der Sturmtruppen standen an ihren Plätzen. Mit im Voraus geplanten offiziellen Verlautbarungen, vorbereiteten Haftbefehlen (…) waren die Vorbereitungen abgeschlossen und der Plan fast perfekt.“

    Dimitrov behauptet: „Die nationalsozialistischen Führer Hitler, Göring und Goebbels waren zusammen mit den hohen nationalsozialistischen Offizieren Daluege, Hanfstaengl und Albrecht am Tag des Brandes in Berlin, obwohl die Wahlkampagne in ganz Deutschland sechs Tage vor der Wahl auf Hochtouren lief. Göring und Goebbels gaben unter Eid widersprüchliche Erklärungen ihrer ‚zufälligen‘ Anwesenheit in Berlin bei Hitler an diesem Tag ab. Der Nationalsozialist Hanfstaengl war zum Zeitpunkt des Ausbruchs des Brandes als ‚Gast‘ Görings im Palais des Reichstagspräsidenten, der unmittelbar an den Reichstag angrenzte, zugegen, obwohl sein ‚Gastgeber‘ zu diesem Zeitpunkt nicht anwesend war.“

    Nach den Aussagen des Nazis Kurt Lüdecke existierte einst ein Dokument, das von dem SA-Führer Karl Ernst unterzeichnet wurde, der angeblich den Brand gelegt hatte und später von seinen Nazizeitgenossen ermordet wurde, in dem Göring, Goebbels und Hanfstaengl als Teilnehmer der Verschwörung genannt wurden.“

    Diese und weitere Enthüllungen zu Hitler, dem Aufstieg der NSDAP und der Verstrickung höchster US-Finanzkreise im Dritten Reich finden Sie in in COMPACT-Geschichte Wer finanzierte Hitler? Das dunkle Geheimnis der Wall Street. Inhaltsverzeichnis und Bestellmöglichkeit finden Sie hier oder per Klick auf das Banner unten.

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