Die Politisierung aller Lebensbereiche gilt eigentlich als typisches Merkmal autoritärer und totalitärer Staaten. Nun wollen aber alle Fraktionen im Münchener Stadtrat sowie Oberbürgermeister Dieter Reiter die Münchener Allianz-Arena anlässlich des für den kommenden Mittwoch angesetzten EM-Spiels in den Regenbogenfarben erstrahlen lassen. Damit soll gegen die aus ihrer Sicht homosexuellenfeindliche Politik des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán demonstriert werden.  In seinem neuen Buch Make Europe Great Again analysiert der AfD-Bundestagsabgeordnete Petr Bystron die europäischen Rechtsparteien unter anderem auch am Beispiel Ungarns – und zeigt auf, womit diese punkten können. Das Buch können Sie hier bestellen.

     In München werden die Stimmen immer lauter und drängender, sich über das eigentlich von den internationalen Verbänden FIFA und UEFA festgelegte Prinzip der Wahrung der politischen Neutralität bei großen Turnieren hinwegzusetzen. Viele politische Kräfte in der Stadt können es mittlerweile offensichtlich kaum mehr abwarten, den letzten Spieltag in der deutschen Gruppe bei der laufenden Fußball-Europameisterschaft für einen Propagandacoup gegen den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán zu missbrauchen.

    Böses Foul gegen ungarische Spieler geplant

    Wie schon in früheren Jahren anlässlich des Christopher Street Day soll die Münchener Allianz-Arena in den Regenbogenfahnen leuchten. Dieses Mal wäre diese Illumination des Stadions dann allerdings ein klarer Verstoß gegen die bei großen Turnieren geltende politische Neutralität und auch ein böses Foul gegen die ungarischen Fußballer, die hier offenbar als stellvertretende Sündenböcke für ihren Regierungschef herhalten sollen.

    Es hätte umgekehrt sicherlich einen atemberaubenden internationalen Aufschrei gegeben, wenn Orbán seinerseits die Partien, die im EM-Austragungsort Budapest stattfinden, für politische Botschaften missbraucht hätte. Gerade das ist aber nicht geschehen.

    Ungarischer Verband: „Keine Politisierung auf dem Platz“

    Der ungarische Fußballbund MLSZ stellte dazu schon vor dem Turnier fest:

    Die Regeln der Uefa und der Fifa erlauben keine Politisierung auf dem Platz und im Stadion, was der MLSZ nicht nur akzeptiert, sondern womit er auch einverstanden ist.

    Nur in Deutschland muss man natürlich die eigene linksgrüne politische Agenda wieder einmal mit einer Penetranz in die Welt hinausposaunen, die ihresgleichen sucht. Was kümmert es da schon, dass man es damit auch an dem gegen jeden sportlichen Gegner angebrachten Respekt fehlen lässt, der in diesem Fall als Projektionsfläche für einen eingebildeten politischen Gegner missbraucht würde.

    Was macht der DFB?

    Was kommt als Nächstes? Will man bei einem eventuellen EM-Spiel gegen Russland dann eine große Anti-Putin-Demonstration steigen lassen? Am deutschen Wesen soll offenbar wieder die Welt genesen. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) wäre gut beraten, sich dem vom Münchener Stadtrat und dem eigenen OB geplanten politischen Mummenschanz noch rechtzeitig entgegenzustellen.

    Der Politologe und Bundestagsabgeordnete Petr Bystron beleuchtet die politischen Biografien von Nigel Farage, Geert Wilders, Viktor Orbán, Marine Le Pen, Matteo Salvini, Václav Klaus und anderen. Außerdem erkundet er die speziellen lokalen Bedingungen für ihren Erfolg in den jeweiligen Herkunftsländern. Ihm gelingt dabei das Gesamtporträt einer aufmüpfigen, selbstverantworteten Politiker-Generation, die später einmal als der „Punk“ ihrer Zeit gelten mag. Das brandaktuelle Werk können Sie hier bestellen.

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