Die Geld-Dynastie vergangener Jahrhunderte scheint wie unsichtbar geworden und in viele Einzelgliederungen zerfallen. Doch manche drehen noch ein großes Rad. Ein Auszug aus dem druckfrischen COMPACT-Spezial Geheime Mächte – Great Reset und Neue Weltordnung. Hier mehr erfahren.

    Wer in der aktuellen Aufstellung über die Milliardäre auf der Welt, die das Magazin Forbes alljährlich erstellt, nach dem Namen Rothschild sucht, wird unter den 2.755 Superreichen nur ein einziges Mal fündig: Auf Platz 688 rangiert ein gewisser Jeff Rothschild, der ab 2005 fünf Jahre lang Vizepräsident von Facebook war und bei Herrn Zuckerberg weitere fünf Jahre als Berater arbeitete. Derzeit hat er ein Vermögen in Höhe von 4,5 Milliarden Dollar.

    Von einem solchen Sümmchen können 99,99 Prozent der Erdenbürger nur träumen – und doch nimmt es sich mickrig aus im Vergleich zu dem noch viel größeren Privatkapital der Forbes-Spitzenreiter. Man fragt sich: Hat sich die Finanzmacht der Rothschilds, die im 19. und 20. Jahrhundert die Weltpolitik beeinflussten, in Luft aufgelöst?

    Die Frankfurter Judengasse auf einem Stahlstich des Künstlers Jakob Fürchtegott Dielmann von 1845. Von dort aus eroberten die Rothschilds die Welt. Foto: CC0 / Wikimedia Commons

    Warum die Dynastie in der berühmten Hitliste der Geldaristokraten nur so randständig auftaucht, wollen die Spürnasen des Portals Celebritynetworth herausgefunden haben:

    Das liegt daran, dass ihr unglaublicher Reichtum im Verlauf der letzten zwei Jahrhunderte unter Hunderten von Erben aufgeteilt worden ist. Eine grobe Schätzung des Familienvermögens kommt auf einen Wert zwischen 350 Milliarden und einer Billion US-Dollar.

    Diese Summe liegt nun freilich weit über der Nummer 1 in der Forbes-Aufstellung: Jeff Bezos bringt es dort „nur“ auf knapp 200 Milliarden US-Dollar. Die Frage, die zu klären bleibt: Sind die Familienbande noch so stark wie vor den Weltkriegen, als die verstreuten Söhne ihr Kapital auf Kommando des Vaters koordiniert einsetzten?

    Vertrauter der Queen

    Zumindest ein Spross der Dynastie scheint eine weit bedeutendere Rolle zu spielen, obwohl er unter dem Radar der großen Öffentlichkeit bleibt: Sir Evelyn de Rothschild war laut der englischen Ausgabe von Wikipedia lange Zeit Vorsitzender der Holding Rothschild & Co., die durch die Verschmelzung der britischen und französischen Vermögen der Familie zwischen 2008 und 2015 zum kapitalstärksten Flaggschiff der Dynastie wurde.

    Die Daily Mail weist ihn als „persönlichen Finanzberater“ von Queen Elizabeth II. aus, was ihm eine gewaltige Hebelwirkung gibt: In den Tresoren von Westminster schlummern Reichtümer des Empire, die nie von einem Finanzamt registriert wurden und deswegen auch auf keiner Presseaufstellung zu finden sind.

    Welche Geldanlage der Sir seiner Königin empfiehlt, ist nicht bekannt. Bekannt ist aber, dass Rothschild & Co. bei Firmenfusionen und -aufkäufen in den letzten Jahren weltweit ein großes Rad drehte: Wikipedia gibt deren Volumen mit zusammen einer Billion Dollar an. In Deutschland spielten Rothschild-Berater etwa bei der Übernahme von Mannesmann durch Vodafone, beim Börsengang von Post und Telekom und bei der Fusion von ProSiebenSat1 eine entscheidende Rolle. (…)

    Sir Evelyn de Rothschild (r.) auf einer Aufnahme aus dem Jahr 2009. Foto: Steven Whyte, CC BY-SA 3.0, Wikimedia Commons

    Während Sir Evelyn sein Geld früher in die Tories steckte, brachte seine Gemahlin Lady Lynn neuen Schwung in die Bude: Sie unterstützte schon 2008 die Präsidentschaftskampagne von Hillary Clinton, die freilich damals in den parteiinternen Vorwahlen Barack Obama unterlag. Lynn beschimpfte den Schwarzen daraufhin als „Mann der Eliten“, der nichts vom Volk verstehe.

    Das war einigermaßen putzig bei einer Frau, die selbst mit ihrem Mann über ein geschätztes Privatvermögen von 20 Milliarden Dollar verfügt und in Saus und Braus lebt – etwa auf einem 1.400 Hektar großen Besitzung im englischen Buckinghamshire, im Rothschild-Landsitz Ascott House aus dem Jahr 1873.

    Der Kontakt zu den Clintons muss die Weltsicht der früher neoliberal eingestellten Privatisierungsgewinnlerin – sie hatte schon vor ihrer Eheschließung mit Sir Evelyn über 100 Millionen im deregulierten Rundfunk-Markt verdient – irgendwie verändert haben.

    Jedenfalls gründete sie 2012 die Coalition for Inclusive Capitalism, eine typisch linksliberale Begriffsbildung mit dem Ziel einer angeblich menschenfreundlichen Reform eines Wirtschaftssystems, mit dem sie und ihr Gespons ursprünglich ihr Geld gemacht hatten.

    Anders als die traditionellen Investmentfonds will die Coalition das Kapital nicht dort investieren, wo hohe Renditen winken – sondern wo Unternehmungen „proaktiv (und profitabel) Antworten auf die großen Nachhaltigkeitsfragen von heute suchen“, wie Reuters zusammenfasst. Kurz gesagt: Geld gibt es nur für grüne Unternehmungen mit möglichst viel sogenannter Diversität – also Quoten für Frauen und alle möglichen Minderheiten. (…)

    Den vollständigen Artikel sowie einen weiteren über den Ursprung und die Geschichte der Rothschilds finden Sie in unserer Neuerscheinung COMPACT-Spezial Geheime Mächte – Great Reset und Neue Weltordnung. Wir beleuchten die Machenschaften einflussreicher Hintergrundmächte in den letzten 200 Jahren: von den Rothschilds und Rockefellers über Bilderberger, Trilaterale, Council on Foreign Relations, Club of Rome und das Netzwerk von George Soros bis zu Klaus Schwab und dem WEF, Elon Musk und der Bill-Gates-Connection. Hier bestellen oder auf das Bild unten klicken.

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