Das Superhelden-Epos Doctor Strange steckt voller okkulter Geheimnisse: in der ursprünglichen Comic-Reihe noch mehr als in der aktuellen Verfilmung. Ein Auszug aus COMPACT 11/2022 mit dem Titelthema «Krieg gegen Deutschland». Hier mehr erfahren.

    Der Chirurg Stephen Strange wird in einen schweren Autounfall verwickelt. Seinem Kollegen und Bewunderer Nicodemus West gelingt es zwar, ihm das Leben zu retten, doch nach der OP hören seine Hände nicht mehr auf zu zittern. Die Karriere von Dr. Strange scheint beendet, da trifft er einen mysteriösen Mann, der ihm von der geheimen Stadt Kamar-Taj in Tibet erzählt. Dort gebe es einen weisen Magier, der wahre Wunder vollbringen könne, zu denen die moderne Medizin nicht in der Lage sei.

    Der Mediziner reist in den Himalaya, trifft den mystischen Ancient One, doch der weigert sich, ihn von seinem Tremor zu befreien, nimmt ihn jedoch als Schüler auf und gibt ihm Unterweisungen in Magie. Sein Credo: Das Zittern des Arztes habe keine physischen, sondern geistige Ursachen. Er sei zu sehr der materiellen Welt und seinem Streben nach Geld und Erfolg verhaftet. Dies sei seine eigentliche Krankheit. Nur die Abwendung vom Greif- und Fassbaren und die Zuwendung zur geistigen Welt könne ihn heilen. (…)

    Buddha, Crowley und Blavatsky

    Erst Medizinmann, dann Super-Magier: Doctor Strange. Foto: Marvel Comics

    Im Gegensatz zu anderen Marvel-Geschichten wie Spider-Man oder Daredevil spielen religiöse und esoterische Themen in Doctor Strange eine große Rolle. Das macht die Storys für Wahrheitssuchende besonders interessant. Dass sich der verzweifelte Chirurg ausgerechnet in Tibet zum Meister ausbilden lässt, hat einerseits einen klaren Bezug zum Buddhismus: Mandalas oder auch das zyklische Weltbild der fernöstlichen Religion tauchen immer wieder auf. (…)

    Allerdings gibt es auch ganz andere Bezüge – nämlich zum westlichen Okkultismus. Kein Wunder, gehörte doch einer der Comic-Autoren, Steve Englehart, sogar dem Ordo Templi Orientis Aleister Crowleys an. Vor allem aber ist Doctor Strange von der Theosophie Helena Blavatskys beeinflusst.

    Die deutsch-russische Esoterikerin veröffentlichte 1888 Die Geheimlehre. In dem Buch vereinigte Blavatsky okkulte und esoterische Kenntnisse aus nahezu allen Erdteilen. Sie selbst definierte die Theosophie als «eine Weisheitsreligion oder göttliche Weisheit, die Grundlage und der Extrakt aller Weltreligionen und Philosophien, gelehrt und praktiziert von einigen Auserwählten, seitdem der Mensch zu denken begann». (…)

    Haushofer, Himmler und Evola

    Eine ähnliche – teils auch esoterisch begründete – Faszination für Tibet gab es auch zur Zeit des Dritten Reiches. Angeblich soll der Münchner Geopolitik-Professor Karl Haushofer schon in den 1920er Jahren über eine tibetische Kolonie in Berlin regelmäßige Verbindung zu Lamas, den buddhistischen Geistlichen, im Himalaya gehalten haben. Nach der NS-Machtergreifung sollen diese Kontakte überwiegend über das SS-Forschungsamt Ahnenerbe gelaufen sein.

    Ein Höhepunkt sei dann die Deutsche Tibet-Expedition 1938/39 von Ernst Schäfer gewesen. Himmler habe damit auch die Hoffnung verbunden, von geheimen Meistern oder anderen Eingeweihten etwas über die Methoden okkulter Menschenbeherrschung oder übersinnliche Kräfte zu erfahren und die Nachkommen der sogenannten Ur-Arier von Atlantis ausfindig zu machen, denen ebenfalls übermenschliche Fähigkeiten zugeschrieben wurden.

    Nachdem Berlin 1945 von sowjetischen Truppen erobert worden war, sollen in den Trümmern der Reichshauptstadt die Leichen von mehr als 1.000 Tibetern aufgefunden worden sein – angeblich in deutschen Uniformen. (…) Ende der Textauszüge.

    Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von COMPACT-Magazin mit dem Titelthema «Krieg gegen Deutschland». Hier bestellen.

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