Weil er das Bild von Nazi-Aufmärschen von 1933 bis 1945 nicht ausblenden kann, hat sich Bodo Ramelow, Ministerpräsident von Thüringen, ein weiteres Mal für eine neue Nationalhymne ausgesprochen. Bereits als Landtagsfraktionschef der PDS, Nachfolgerin der Mauermörder-Partei SED, hatte ihm die derzeitige Version nicht gepasst. „Wir brauchen eine Hymne in Deutschland, auf die sich alle Menschen positiv berufen können und die nicht missbraucht werden kann“, hatte er 2005 gefordert: die Kinderhymne Bertolt Brechts.
„Daß die Völker nicht erbleichen / Wie vor einer Räuberin / Sondern ihre Hände reichen / Uns wie andern Völkern hin“, heißt es dort in der zweiten Strophe, die die angebliche Angst anderer vor Deutschland sowie den großen Schuldkomplex der Deutschen zu bedienen scheint – und die bedingungslose Aufnahme anderer Kulturen… Dienstbeflissen eilt Parteikollege Rico Gebhardt an Ramelows Seite: „30 Jahre nach dem Mauerfall holt uns die unaufgearbeitete Vergangenheit der Folgen eines Beitritts ein, der eben keine Vereinigung auf Augenhöhe gewesen ist“, erklärt der Fraktionschef der sächsischen Linken im Dresdner Landtag. Bertolt Brechts Text als Alternative sei „von schlichter Schönheit und entspricht einem aufgeklärten Heimatverständnis, das keinen Platz für Nationalismus und übersteigerten Patriotismus lässt“.
Aha. Daher weht der Wind. Patriotismus und Bekennen zur eigenen Tradition ist nun mal Gift in den Ohren der Linken. Gut erinnerlich sind da die Hirnfürze einer Julia Schramm, ehemals im Landesvorstand der Linken Berlin: „Sauerkraut, Kartoffelbrei – Bomber Harris, Feuer frei“, ist nur eines der Zeugnisse pervers linken Denkens. Dann schon lieber sogar die erste Strophe unserer Hymne: „Deutschland, Deutschland über alles!“ Denn das ist das, was dringendst angesagt wäre angesichts der Hofierung alles Fremden zulasten alles Deutschen. Gesungen wird indes nur die dritte Strophe, basierend auf einem im Jahr 1841 von Hoffmann von Fallersleben verfassten Gedicht: „Das Lied der Deutschen“; die Melodie folgt dabei einer Komposition von Joseph Haydn (1732 bis 1809), der die Noten bereits im Januar 1797 zu dem Text „Gott erhalte Franz, den Kaiser“ schrieb.
Wir haben allen Grund, STOLZ auf unser Land zu sein und noch mehr Grund, uns den Deutschland-Abschaffern in den Weg zu stellen.
Als 919 König Heinrich zum ersten deutschen König gewählt worden war, lag eine dunkle Zeit von Streitigkeiten über den Nachfahren Karls des Großen. Erst jedoch mit Kaiser Otto I. erstrahlte unsere Nation in einem ersten Glanz. Später erlebte unsere Heimat Niedergänge und bittere Kriege wie den Dreißigjährigen. Dieser jedoch brachte nicht nur den westfälischen Frieden, sondern auch unser aller Formel für generelle Amnestie: allen wird alles vergeben. Dass die letzten zwei Jahrhunderte besonders rasant vergingen, liegt nicht nur an der industriellen Revolution, auch neue Mächte betraten die Bühne. Die USA sorgten sich mit ihrem Kriegseintritt 1917 um ihre britischen Anleihen und auch für unsere größte Schmach in der Moderne: 1919 Versailles. Das Deutsche Reich ward untergegangen. Jan von Flocken führt großartig durch unsere Geschichte und zugleich sehr unterhaltsam. Nicht verpassen – hier erhältlich.
Auch 30 Jahre nach dem Mauerfall sängen viele Ostdeutsche die Hymne nicht mit, behauptet Ramelow weiter. Er war wohl noch nie bei einer Pegida- oder sonstigen Veranstaltung von Patrioten, die erst mit der deutschenhassenden Politik von Leuten wie ihm wie Pilze aus dem Boden schießen. „Ich würde mir wünschen, dass wir eine wirklich gemeinsame Nationalhymne hätten. Bisher hat dieser Wunsch leider immer nur für empörte Aufregung gesorgt.“ Und das zurecht. Er wolle lieber einen Text, „der so eingängig ist, dass sich alle damit identifizieren können und sagen: Das ist meins“. Gott sei Dank geht es nicht um ihn und seine kranke Meinung.

Gegenwind erhält Ramelow von Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU): „Ich finde es interessant, wie unterschiedlich die Emotionen bei unserer Nationalhymne sind. Ich singe sie sehr gern und verbinde damit genau diesen großartigen Teil unserer Geschichte – die friedliche Revolution, Helmut Kohl und die Deutsche Einheit.“ Gerade für die Ostdeutschen habe die Hymne eine besondere Bedeutung. „Das Lied der Deutschen spiegelt die wechselvolle Geschichte unseres Landes – gerade deshalb soll die dritte Strophe unserer Nationalhymne bleiben.“
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Aus ganz anderen Rohren schoss da im vergangenen Jahr die Gleichstellungsbeauftragte im Bundesfamilienministerium, Kristin Rose-Möhring: Sie plädierte für eine geschlechterneutrale Anpassung der Nationalhymne. Es solle künftig statt „Vaterland“ besser „Heimatland“ und statt „brüderlich mit Herz und Hand“ in Zukunft „couragiert mit Herz und Hand“ gesungen werden. Nach Einführung von Gender-Gaga fehlt nur noch ein triumphierendes „Allahu-akbar“ als Schlussakkord unter unserem Text…