Schon seit Beginn des Jahres ist weltweit ein starkes Anziehen der Teuerung zu beobachten. Bislang betraf die Entwicklung vor allem Güter wie Bauholz und Mikrochips. Nun aber steigen auch die Preise für Lebensmittel rasant an. Experten sind sich sicher, dass sich dies auch bald an den Supermarktkassen noch stärker als bisher bemerkbar machen wird.  In dem COMPACT-Spezial Welt. Wirtschaft. Krisen – Vom Schwarzen Freitag zum Corona-Crash werfen bekannte Autoren einen Blick hinter den Vorhang der Weltfinanzmärkte und erklären Ihnen, wer dort die Fäden zieht. Hier mehr erfahren.

    Notenbanken wie die EZB und die Federal Reserve (Fed) pumpen weiter Billionen in die Märkte. Seit Beginn der Corona-Pandemie haben sie so viel Geld gedruckt wie noch nie zuvor in der Geschichte. Rund zehn Billionen US-Dollar stellten sie in den vergangenen 15 Monaten weltweit zur Verfügung – sehr viel mehr als in den Jahren der Finanzkrise von 2007 bis 2009. Das Geld wird über den Aufkauf von Staatsanleihen ins Finanzsystem gepresst – und die Summen, um die es hier geht, sind enorm hoch.

    „Vagabundierende Liquidität“ schafft riesige Probleme

    Die US-Notenbank Fed erwirbt beispielsweise Wertpapiere in Höhe von 120 Milliarden US-Dollar im Monat, die Europäische Zentralbank EZB als weiterer großer Akteur am Markt kommt auch auf immerhin 80 Milliarden Euro pro Monat. So entsteht eine massiver Überschuss an „vagabundierender Liquidität“, wie es die Experten nennen, der nach Anlagemöglichkeiten sucht und diese irgendwann nicht mehr findet.

    Dies führt am Ende schließlich zu Teuerungsprozessen, die am Ende außer Kontrolle geraten und in einer Hyperinflation enden können. Äußerst besorgniserregende Signale kamen im ersten Halbjahr 2021 schon von den Märkten für Baustoffe. Die Preise für Bauholz und andere wichtige Vorprodukte vervielfachten sich in diesem Frühjahr teilweise innerhalb nur weniger Monate und ließen den beispielsweise den Bau eines Dachstuhls zu einem Luxusprojekt werden, den sich Normalsterbliche überhaupt nicht mehr leisten können.

    Die in Frankfurt am Main ansässige EZB beteiligte sich nach Kräften an der derzeitigen Liquiditätsflut. Fotograph: Shutterstock.com, von Sina Ettmer Photography.

    China und die USA kaufen alles auf

    Die Deutschen machten nun plötzlich die überaus bittere Erfahrung eines Entwicklungslandes, dessen Bevölkerung dabei zusehen muss, wie die im eigenen Land produzierten Rohstoffe ins Ausland gehen, denn selbst in den Zentren der deutschen Forstwirtschaft wie im Spessart wurde das dort produzierte Holz insbesondere von US-amerikanischen und chinesischen Händlern aufgekauft und direkt nach Übersee verschifft (mehr zu diesem Thema und zu einer besorgniserregenden Inflationsstudie der Deutschen Bank können Sie in der Juli-Ausgabe von COMPACT lesen).

    Doch damit nicht genug: Wie sich mittlerweile zeigt, greift der Preis-Tsunami nun auch auf einen Bereich über, in dem es den Menschen so richtig weh tut, nämlich auf die Lebensmittel. Laut Statistischem Bundesamt stiegen die Lebensmittelpreise von April 2020 bis April 2021 kräftig an, was insbesondere in einkommensschwächeren Haushalten zu bitteren Einschnitten geführt haben dürfte.

    Teure Lebensmittel und teurer Strom

    Kartoffeln verteuerten sich um 13,3 Prozent, pflanzliche Öle um 9,3 Prozent, pflanzliche Fette wie Margarine um 8,6 Prozent und Kaffee um 6,1 Prozent. Noch weit größere Sorgen bereitet der Blick auf den Preisindex der UN-Organisation für Lebensmittel und Landwirtschaft (FAO). Er verteuerte sich von Mai 2020 bis Mai 2021 um fast 40 Prozent.

    Wenn man dann noch mit Blick auf Deutschland berücksichtigt, dass hierzulande wegen der völlig verkorksten Energiewende die höchsten Strompreise Europas zu entrichten sind, dann könnte hier bald für sehr viele Menschen ein regelrechter Existenzkampf anstehen, falls sich diese Entwicklung so weiter fortsetzen sollte.

    Die deutsche Wirtschaft hängt wie ein angezählter Boxer in den Ringseilen, die Veranstaltungsindustrie und die Gastronomie stehen vor dem Exitus. Kein Virus, sondern die absichtliche Stilllegung unserer Schaffenskraft durch Regierungen und Spekulanten führte dabei zum ökonomischen Absturz. Das ist beim aktuellen Crash nicht anders als 1929, 1987 und 2008 – nur dass die Auswirkungen 2020/21 viel dramatischer sind. COMPACT-Spezial Welt. Wirtschaft. Krisen analysiert die Triebkräfte der gegenwärtigen Entwicklung in einem aufrüttelnden historischen Rückgriff. Fachleute wie Oliver Janich,  Jürgen Elsässer oder der frühere Bundesminister Andreas von Bülow schreiben Klartext, nennen die Täter und die Tricks der Hochfinanz. Hier bestellen oder einfach auf das Banner unten klicken!

     

     

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