Der Fußball: Er ist der Deutschen heiligste Kuh, wenngleich schon fast geschlachtet. Nun scheint sie vom Eis – respektive der verhasste türkischstämmige Nationalspieler Mesut Özil vom Platz. Beim letztem WM-Test der deutschen Nationalmannschaft gegen Saudi-Arabien wird der Türke wohl nicht dabei sein.

    Nie zuvor in der Geschichte des deutschen Fußballs haben sich dessen Fans derart von ihm abgewandt, derart Ablehnung geäußert, angekündigt, sich keine Spiele anzuschauen, die WM zu boykottieren. Schuld daran: Der Kniefall der türkisch-stämmigen Nationalspieler Gündogan und Özil vor dem menschenverachtenden und deutschenhassenden Despoten Erdogan.

    Zur Erinnerung: Vor rund drei Wochen hatten die laut Merkel bestens integrierten Nationalspieler dem Döner-Hobbit in London signierte Trikots ihrer Vereine Manchester City und FC Arsenal überreicht, sich eindeutig zu ihrem türkischen Staatspräsidenten bekannt – und damit Millionen Deutsche vor den Kopf gestoßen. Ein Aufschrei der Wut ging und geht noch immer durch ihre Reihen – denen in den Stadien wollen unzählige fernbleiben.

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    Und von jenen, die sie dennoch besuchen, sind schrille Pfiffe und lautstarke Ablehnungsbekundungen zu erwarten. Dem vorzubeugen, hat sich wohl der DFB – offensichtlich in weiser Voraussicht – zu einer List entschieden und Özil Knie- und Rückenprobleme „verpasst“.

    Er wird das letzte Testspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft vor der WM gegen Saudi-Arabien wohl auf der „Strafbank“ verfolgen. Der 29-Jährige hatte am Mittwoch bei der geschlossenen Übungseinheit im Trainingslager in Eppan als einziger der 23 Akteure auf dem Platz gefehlt und stattdessen das Fitnesszelt besucht. Auffällig im geheimen Teil des Trainings sei gewesen, wie sich der Türke immer wieder erschöpft auf einen Ball gesetzt, „unglücklich und alles andere als topfit“ gewirkt habe, wie die BILD berichtet.

    Manager Oliver Bierhoff (50) spielte die Knie-Prellung gestern herunter – und auch den Skandal um Özil und Gündogan, der die Weltmeisterschaft in Russland immens überschattet. Von Moral oder Sensibilität für deutsche Befindlichkeiten – ebenso wenig wie bei Nationaltrainer Jörg Jogi Löw – nicht die Spur. Nun hat ja niemand verlangt, dass die beiden Erdogan-Jünger zur Vernichtung der Armenier, der Geiselnahme von Deutschen, der Inhaftierung von Journalisten, den Drohungen und deutschfeindlichen Aussagen „ihres“ Präsidenten Stellung beziehen. Ebenso wenig zur gezielten Zerstörung von Kirchen, zur Unterdrückung, Vertreibung und gar Misshandlungen von Kurden, Jesiden oder Christen in der Türkei. Das Mitsingen der Nationalhymne demonstrativ zu verweigern und stattdessen Allah zu huldigen, wie Özil es stets vor Spielen tut, wenn er nicht gerade medienwirksam in Mekka seine Runden um die Kaaba dreht, war schon sauer aufgestoßen. Aber sich öffentlich zu einem konstant die Menschenrechte verletzenden Diktator zu bekennen: Das hat das Fass zum Überlaufen gebracht.

    Dass sich Özil und Gündogan, die fürstliche Saläre von und für Deutschland erhalten, aber nicht klar zu dessen Werten bekennen, hat zu einem immensen Imageschaden der Nationalmannschaft geführt – die ohnehin nur noch „Mannschaft“ genannt werden darf! Von daher wäre die Freigabe der (noch) für unser Land kickenden Spieler für die türkische Nationalmannschaft nicht unangebracht: Sicher fiele ihnen in ihrer Herkunfts-Heimat das Trällern derer Nationalhymne leichter…

    Und so kann man, was Özil anbetrifft, von ausgleichender Gerechtigkeit sprechen: Von „Karma“ (Sanskrit für „Wirken, Tat“), einem spirituellen Konzept, demzufolge jede Handlung – physisch wie geistig – unweigerlich eine Folge nach sich zieht. In diesem speziellen Fall folgte wohl der Verherrlichung eines Despoten die Strafe auf dem Fuße: seine „Verletzung“. Sollte sie ernsthaft oder überhaupt vorhanden sein, muss die Konsequenz lauten: heimschicken – am besten gleich zu seinem Präsidenten. Dem Image des deutschen Fußballs wäre es zuträglich. Und der Rückgewinnung von Sympathie für unseren Nationalsport ebenso. Aber sowas von!

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