Amerikas prominenteste Ufologen: Ein Ex-Präsident und zwei frühere CIA-Direktoren. Mit dem Bericht des Pentagon und der US-Geheimdienste über „unbekannte Luftphänomene“ ist das UFO-Thema aus der Nerd-Ecke geholt worden. Doch warum gerade jetzt dieser Hype? Diese und weitere Fragen beantwortet unsere September-Ausgabe mit dem Titelthema „Die UFO-Verschwörung“, die Sie schon jetzt hier bestellen können.

    Am 21. September 1987 hielt der damalige US-Präsident Ronald Reagan eine bemerkenswerte Rede vor der UNO. Der Mann im Weißen Haus, der vier Jahre zuvor sein SDI-Programm zur Abwehr von sowjetischen Interkontinentalraketen im Weltraum gestartet hatte, erklärte in New York:

    Vielleicht benötigen wir eine universelle Bedrohung von außen, damit wir unsere gemeinsame Verbindung erkennen. Manchmal denke ich darüber nach, wie schnell unsere Differenzen auf der Welt verschwinden würden, wenn wir einer Alien-Bedrohung von außerhalb der Welt gegenüberstünden.

    Was damals wahrscheinlich als Metapher gemeint war, wird heute ernsthaft diskutiert. Das liegt vor allem an dem medial massiv gepushten Bericht über „Unidentified Aerial Phenomena“ (UAP; unbekannte Luftphänomene), den das Pentagon und die amerikanischen Geheimdienste dem US-Kongress unlängst vorgelegt haben.

    Flugobjekt im Visier der Bordkamera eines F-18-Kampfjets der US-Luftwaffe, 14. November 2004.Foto: CC0

    In dem Bericht werden mehr als 140 UAP-Begegnungen binnen der letzten 20 Jahre zu Protokoll gegeben. Ausgewertet wurden unter anderem Aussagen von Piloten, Radardaten der Luftraumüberwachung und Aufzeichnungen von Bordkameras. Dazu gehören auch Videos, die zwischen 2004 und 2019 vor allem von amerikanischen Kampfjet-Piloten aufgenommen worden sein sollen. Einige der beobachteten Objekte sollen sich demnach mit rasanter Geschwindigkeit bewegt haben und in ungewöhnlichen Bahnen geflogen sein.

    Der Spiegel schrieb dazu vor wenigen Wochen in einer Titelgeschichte: „Warum sich fremde, undefinierbare Objekte über den USA so unbegreiflich schnell bewegten, das konnte schlicht nicht geklärt werden. Die Experten fanden keinerlei Belege für außerirdische Technologien – aber auch keine, die dagegensprechen.“

    Psy-Op made in USA?

    COMPACT-Chefredakteur Jürgen Elsässer wies schon in seinem Editorial für Ausgabe 7/2021 darauf hin, wieso man dem US-amerikanischen UFO-Bericht mit Skepsis begegnen sollte:

    „Restlos alle diese Aufnahmen wurden vom Pentagon veröffentlicht. Es gibt kein einziges Ufo-Video, das von einem privaten Handy hochgeladen wurde. Das ist ausgesprochen seltsam in einer Zeit, in der Hans und Franz jederzeit ein Mobilfon dabeihaben und Aufnahmen von kleinen und großen Sensationen aus der ganzen Welt nonstop das Internet fluten. Was sind das für Flugobjekte, die immer nur auf den Photoshop-Computern von US-Militärs und -Geheimdiensten auftauchen – aber nie vor Kameras von Privatleuten? Dazu passt, dass angebliche Alien-Kontakter oder gar Alien-Entführungsopfer schlagartig verstummt sind, seit es Handys mit Videofunktion gibt. Jeder würde diese Typen nämlich heutzutage fragen: Warum hast du das nicht gefilmt?“

    Der kritische Blick auf den UFO-Hype ist umso berechtigter, als dass nicht mehr nur irgendwelche Nerds und Science-Fiction-Freaks das Alien-Fieber anheizen, sondern Leute, die große Nummern in Polit-, Militär- und Geheimdienstkreisen waren oder noch immer sind, auf jeden Fall aber in Washington höchst einflussreich sind.

    Schon im März bereitete der frühere Director of National Intelligence (Geheimdienstkoordinator im Weißen Haus) John Ratcliffe die Öffentlichkeit via Fox News vor:

    Es gibt viel mehr Sichtungen, als öffentlich gemacht werden.

    Zuvor hatte bereits John Brennan, CIA-Chef von 2013 bis 2017, erklärt, dass er „eine andere Art von Leben“ hinter gewissen Flugerscheinungen vermute. Einer seiner Vorgänger, James Woolsey (CIA-Direktor 1993–1995), behauptete im April sogar, das Flugzeug seines Kumpels sei in der Luft von einem UFO angehalten worden.

    Schließlich brachte auch Ex-Präsident Barack Obama das Thema in die Schlagzeilen. In der Late Late Show with James Corden auf dem TV-Sender CBS erklärte er:

    Wenn es um Aliens geht, gibt es Dinge, die ich vor laufender Kamera nicht sagen kann. (…) Es gibt diese Filmaufnahmen und Aufzeichnungen von Objekten am Himmel, von denen wir nicht genau wissen, was sie sind. Wir können nicht erklären, wie sie sich bewegen, wie ihre Flugbahn zustande kommt.

    Der Astronom Avi Loeb von der Harvard University griff die Sache auf und verlieh ihr höchste wissenschaftliche Weihen:

    „Ernstzunehmende Leute, Politiker, Regierungsbeamte und Militärs, denen wir die Sicherheit unseres Landes anvertrauen, sagen: Es handelt sich um Flugobjekte, die wir nicht verstehen. Dann steht die Wissenschaft in der Pflicht, herauszufinden, was diese Objekte sind.“

    Kritiker meinen, dieser orchestriert wirkende UFO-Hype mute fast schon wie eine orchestrierte Psy-Op an – eine Maßnahme zur Beeinflussung des Verhaltens der Menschen im Rahmen der psychologischen Kriegführung.

    Verräterischer Report

    In diesem Zusammenhang sollte man sich ein Dokument vor Augen führen, das 1967 als Report from Iron Mountain bekannt wurde. Dabei handelt es sich um ein US-Regierungsdokument, der damalige Verteidigungsminister McNamara soll es in Auftrag gegeben haben, als Autor angegeben ist ein gewisser Leonard C. Lewin. Später tat man den Bericht als Satire ab – ein unglaubwürdiges Manöver.

    Harvard-Professor John Kenneth Galbraith, seinerzeit Mitglied im Council on Foreign Relations, schrieb unter dem Pseudonym Herschel McLandress in der Washington Post, dass der Bericht echt sei und er von Wissenschaftlern, die ihn verfasst hätten, von Zeit zu Zeit zu den darin behandelten Themen konsultiert worden sei, obwohl er selbst nicht zu der Gruppe gehöre. Später meldete Associated Press, Galbraith habe angegeben, er sei selbst ein Mitglied der Kommission. Dies dementierte er zwar, blieb aber dabei, dass der Report from Iron Mountain echt sei.

    Moderne UFO-Projektion. So stellt man sich gemeinhin die Fortbewegungsmittel vor, mit denen Außerirdische uns besuchen kommen könnten. Foto: Ursatii | Shutterstock.com

    Doch was ist an dem Report so brisant? Es heißt darin, die Mitglieder besagter Regierungskommission hätten den Auftrag gehabt, herauszufinden, was die Menschen dazu bewegen könnte, auf Dauer nicht nur einen starken Staat und einen ausgeprägten militärisch-industriellen Komplex zu akzeptieren, sondern letztendlich auch eine Art Weltregierung – natürlich unter Vormachtstellung der USA.

    Die Antwort: Entweder müsse man eine unsichtbare globale Bedrohung inszenieren, etwa in Form einer Umweltkatastrophe, oder es müsse ein sichtbarer äußerer Feind, der den gesamten Planeten bedrohe, geschaffen werden. Letzteres könnte etwa das Szenario eines möglicherweise bevorstehenden Angriffs von Außerirdischen sein. Allerdings hielt man dies damals noch für zu wenig glaubwürdig.

    Strategie der Globalisten

    Die Empfehlungen, die die US-Regierungskommission im Report from Iron Mountain gegeben hat, wirken wie eine Blaupause für die Corona- und die Klima-Krise. Beide wurden nach dem gleichen Muster heraufbeschworen: Angst vor einem unsichtbaren Feind, der die gesamte Menschheit bedroht. Das lässt die Menschen viele Kröten schlucken – bis hin zur vollkommenen Entrechtung und Unterordnung unter globale Kontroll- und Entscheidungsinstanzen.

    Warum also sollten die Globalisten nicht noch eine Schippe drauflegen – und das Bedrohungsszenario  einer bevorstehenden Alien-Invasion an die Wand malen? Vor zehn Jahren hätte man sich kaum vorstellen können, dass hochrangige Militärs, Wissenschaftler, Geheimdienst-Insider und sogar ein früherer US-Präsident UFO-Storys vor aller Welt ausbreiten. Es muss einen Grund haben, warum sie dies genau jetzt tun – ganz gleich, ob die Aufnahmen echt sind oder nicht.

    In unserer September-Ausgabe mit dem Titelthema „Die UFO-Verschwörung: Mythen, Fakten und geheime Pläne“ setzen wir uns aus verschiedenen Blickwinkeln mit dem Phänomen auseinander, trennen Fakten von Legenden und präsentieren Hintergründe und Erklärungen, die Sie erstaunen werden.

    Die einzelnen Beiträge:

    Die UFO-Verschwörung: Inszenierung eines Alien-Angriffs
    Begegnungen der dritten Art: Spektakuläre Sichtungen
    Per Abkürzung durch die Galaxis: Wie Außerirdische reisen
    Das Geheimnis von Area 51: Verschwiegene Experimente
    Das letzte Bataillon: Rückkehr der Reichsflugscheiben
    Krieg der Sterne: Alien-Invasionen im Film

    COMPACT 9/2021 gibt es erst Ende des Monats am Kiosk. Sie können die Ausgabe aber schon jetzt in unserem Online-Shop bestellen. Unser Geschenk für Sie: Allen Bestellungen wird bis kommenden Dienstag (24 Uhr) unser Spezial-Heft „Nie wieder Grüne! Porträt einer gefährlichen Partei“ (regulär: 8,80 Eurio) kostenlos beigelegt! Zum vollständigen Inhaltsverzeichnis unserer September-Ausgabe und zur Bestellung geht es hier.

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