Die letzte Hoffnung des Präsidenten auf Gerechtigkeit ruht auf seinem Vize, Mike Pence. Der aber wackelt.

    Ein Tag voller Spannung in der US-Hauptstadt: Zur Stunde – in Washington ist es 8 Uhr in der Früh – beginnen sich Menschen zu einer Pro-Trump-Kundgebung zu versammeln. Vielleicht 5.000 sind schon vor Ort, in vier Stunden (17 Uhr MEZ) soll es losgehen – dann werden 1,5 Millionen erwartet. Der Präsident selbst wird zu den Menschen sprechen. Hier ist ein Livestream:

    Die Kundgebung findet parallel zur entscheidenden Sitzung des US-Kongresses statt, die um 19 Uhr unserer Zeit beginnt. Dort soll das Ergebnis der Wahlmänner aus den Bundesstaaten zertifiziert werden, das seit 14. Dezember vorliegt: Demnach soll Trump 232, sein demokratischer Herausforderer Joe Biden 302 Wahlmänner hinter sich haben. Doch die Auszählung in sechs Bundesstaaten ist umstritten, Trump geht mit guten Argumenten von Wahlfälschung aus (siehe das Dossier in COMPACT 1/2021 mit Trumps Rede zur Beweisführung auf Deutsch). Mit diesen Argumenten wollen auf der heutigen Sitzung 77 Abgeordnete und 13 Senatoren Einspruch gegen die Wahlmänner aus den umstrittenen Bundesstaaten einlegen und eine erneute Prüfung innerhalb einer 10-Tages-Frist verlangen. Dieser Einspruch kann zur wesentlichen Verzögerung des Vorganges führen – man rechnet schon mit einer Nachsitzung –, aber nicht zur Verhinderung der letztlichen Bestätigung von Biden als neuer Präsident durch den Kongress.

    Biden real verhindern kann nur noch einer: Vizepräsident Mike Pence. Er muss nämlich auf der heutigen Sitzung des Kongresses die Anzahl der Wahlmännerstimmen aus den Bundesstaaten vorlesen – das ist mit „zertifizieren“ gemeint. Ist er in dieser Rolle nur eine Art Zeremonienmeister ohne Spielraum für eigenes Handeln, wie die Demokraten und der linke Flügel der Republikaner meinen? Oder hat er die Vollmacht, die Zahl Wahlmänner aus den umstrittenen Bundesstaaten nicht zu verlesen, womit Biden keine Mehrheit hätte? Das fordert Trump von ihm. Das Misstrauen im Trump-Lager gegen Pence ist groß, er gilt als Wachhund des Tiefen Staates im Weißen Haus. Allerdings steht er auch unter erheblichem Druck seitens des Präsidenten. In der Nacht von gestern auf heute wurde bereits spekuliert, dass er sich der kniffligen Aufgabe durch Nichterscheinen bei der heutigen Kongress-Sitzung entziehen könnte…

    Die Spannung ist groß. COMPACT hält sie auf dem Laufenden. Abonnieren Sie uns auf Telegram für regelmäßige Aktualisierungen.

    Alles zum US-Wahlbetrug im Dossier der aktuellen Januar-Ausgabe von COMPACT-Magazin:

    Die Arme des Kraken: Wahlbetrug und Geheimdienst-Krimi. Von Helmut Roewer
    High Noon in Frankfurt: Krieg der Geheimdienste um den Zugriff auf den manipulierten Wahlserver. Die Aussagen der Generäle Flynn und McInerney im Original
    «Mehr Stimmen als Wahlberechtigte»: O-Ton der wichtigsten Rede von Donald Trump
    Die magische Kugel: Warum Trump doch noch gewinnt. Kommentar von Oliver Janich

     

     

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