Bei seiner Schiller-Rede in Marbach vereinnahmt der Hofvirologe Christian Drosten Schillers Freiheitsbegriff und betrachtet sich selbst als Hüter der Wahrheit. 

    Warum ausgerechnet der Hof-Wirrologe Christian Drosten in diesem Jahr die Schillerrede in Marbach halten sollte, weiß er selber nicht. Er hat mit Literatur nicht viel zu tun (auch wenn seine Podcasts als experimentelle Dichtung durchgehen könnten). Und mit dem revolutionären Freiheitskämpfer Schiller, dessen Drama „Die Räuber“ zu einem der größten Theaterskandale aller Zeiten avancierte, kann der offizielle Corona-„Erklärer“ auch nicht viel anfangen, denn „Ich verfolge in meiner Arbeit keine politischen Absichten“, redet er sich und den Hörern ein.

    Trotzdem findet Drosten Schillers Sturm-und-Drang-Phase faszinierend, will ihn aber „nicht für mich vereinnahmen oder vor meinen Karren spannen“ – und tut es doch.  Vordergründig sucht der Virologe nach Parallelen zwischen Schiller und seiner Wenigkeit. Und wird natürlich fündig. Dabei weiß er:

    „Schiller ist ein überzeugter Kämpfer für die Freiheit. Sein Anliegen ist es, das Freiheitsvermögen und Freiheitsbewusstsein des einzelnen Menschen und der Gesellschaft insgesamt zu stärken. Sich selbst bezeichnet er dabei als ,Weltbürger, der keinem Fürsten dient‘.“

    Damit kann sich Drosten voll identifizieren: Als Wissenschaftler möchte er frei forschen können (und seine  Youtube-Videos nicht gelöscht bekommen, wie das bei Dr. Wolfgang Wodarg oder Professor Sucharid Bhakdi geschieht). Einfühlsam beschreibt der Charité-Forscher, wie der wilde Poet Schiller sich einst die Freiheit des Wortes erkämpfen musste:

    „Es gab Landesherren, die mit seinen Ansichten nicht einverstanden waren. Er war mit Schreibverbot bedroht und zur Flucht gezwungen. Meine Liebe zur Freiheit des Wortes hat mich weniger hart getroffen. Im Gegenteil: Sie wird honoriert und hat mich zuletzt an die Charité geführt.“

    Schiller auf der Eastside-Galerie-Berlin. Foto: LBM1948, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons

    (Während wirkliche Freiheitskämpfer wie die Querdenker-Aktivisten zensiert, gelöscht, zusammengeschlagen und ihrer Jobs beraubt werden.) Drosten leitet aus der Rede-Freiheit auch die Verantwortung ab, seine Forschungsergebnisse „verständlich und transparent zu kommunizieren“ – zum Wohle aller natürlich. Denn – und da liegt für ihn Schillers Aktualität – wir können persönliche Freiheit mit Pflicht und Verantwortung verbinden. Wie das funktioniert?  Die Antwort lautet indirekt: Indem die Bürger dem Drosten gehorchen. Denn:

    „Damit die Freiheit aller geschaffen und erhalten werden kann, ist es wiederum notwendig, dass die Menschen füreinander einstehen und Verantwortung füreinander übernehmen. Umso besser das klappt, umso weniger bedarf es auch Eingriffen von oben.“

    Übersetzung: Wenn alle tun, was Onkel Christian D. und Mutti Merkel sagen, bedarf es auch „keiner Eingriffe von oben“ mehr. Klar, leuchtet ein… Schließlich ist Drosten der Hüter wissenschaftlicher Wahrheit. Sein Job sei es,

    „die Grenzen wissenschaftlicher Studien aufzuzeigen, einzuordnen, was Fakt und was Fiktion ist. Und natürlich fühle ich mich dazu verpflichtet, korrigierend einzugreifen und ausgemachten Unsinn auch einmal beim Namen zu nennen.“

    Wenn Drosten aber die Wahrheit selbst ist, wäre eine Regelverweigerung aus besserer Einsicht unmöglich. Es bleibt dann nur die Freiheit zum Gehorsam, oder besser: die freiwillige Unterwerfung. Obwohl der Regierungs-Einflüsterer von den Problemen wissenschaftlicher Erkenntnis weiß, zieht er die eigenen Resultate nicht in Zweifel. Dabei stellt sich jedem wirklichen Freiheits-Fan die Frage: Wieso sollte Drosten und nicht Bhakdi oder Wodarg nicht Recht haben? Wieso gibt es keine freie Debatte zwischen ihnen im Zwangsgebühren-TV? Das wäre freiheitliche Kommunikation!

    Deshalb ist es blanker Hohn, wenn Drosten „eine verantwortungsvolle Kommunikation als eine gesellschaftliche Verpflichtung“ deutet, denn er betreibt sie nicht. Daher die Schlusspointe: Tu Deine Pflicht nicht aus purem Pflichtbewusstsein, sondern – und da vereinnahmt er Schiller – lerne es, die Pflicht gerne zu tun, sie als Akt der Freiheit zu begreifen. Keine Differenz mehr zwischen ethischer Pflicht und Neigung. Damit wäre jeder von uns

    „aufgefordert, nicht nur aus Pflicht und Verantwortung zu handeln. Die Neigung und die Lust gehören untrennbar dazu.“

    Heißt im Corona-Kontext: Trage die Maske nicht nur aus Pflichtgefühl, trage sie aus Neigung. Trage sie gern. Schiller hätte sie auch gerne getragen. Leider ist er schon tot und kann die Mundschutz-Pflicht nicht mehr genießen.

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