„Als Jesus zur Zeit des Königs Herodes in Bethlehem in Judäa geboren worden war, kamen Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem und fragten: Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen. (…) Und der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, zog vor ihnen her bis zu dem Ort, wo das Kind war; dort blieb er stehen“. (Aus dem Evangelium nach Matthäus 2, 1-11)

    Kann es ein Schweifstern gewesen sein, wie ihn Giotto di Bondone 1303 im bekannten Bild „Anbetung der Könige“ als Fresko in der Scrovegni Kapelle gemalt hat? Giotto hatte am 26. Oktober 1301 tatsächlich den Halleyschen Kometen gesehen und nahm ihn als Vorlage für den Stern von Bethlehem. Dieser Komet kehrt periodisch alle 74 bis 79 Jahre wieder, beobachtet mit Aufzeichnungen seit 25.Mai 240 v. Chr. Seit Giottos Bild berühmt wurde, wird der Weihnachtsstern stets als Schweifstern dargestellt.

    Anbetung der Könige; Fresko in der Scrovegni-Kapelle von Giotto di Bondone (um 1303). | Foto: Giotto di Bondone, CC0, Wikimedia Commons

    Dreißigjährigen Krieges gedeutet“, sagt Historiker Bähr. „Wir haben im Mai 1618 den Prager Fenstersturz, der aus heutiger Sicht der Beginn des Dreißigjährigen Krieges war. Aber für die Zeitgenossen war es im Grunde der Winterkomet. Auch den Beginn des Ersten Weltkrieges soll ein Komet angekündigt haben, so der Volksglaube der damaligen Zeit. Die Weisen aus dem Morgenland („magoi“), wie sie Luther betitelte, waren keine Magier, sondern Sterndeuter, Astronomen, die den Lauf der der Sterne sorgfältig beobachteten, aber ihren Lauf auch als Vorauszeichen für bedeutende irdische Ereignisse sahen.

    Das taten auch noch die berühmten christlichen Astronomen Johannes Kepler und Tycho Brahe, exakte astronomische Naturwissenschaftler des Mittelalters. Oder war der Stern von Bethlehem eine große Konjunktion von Jupiter und Saturn wie am 21.12.2020? Durchaus möglich, denn eine große Konjunktion gab es auch um die Zeit Christi Geburt. Dafür spricht, dass die Weisen aus dem Morgenland, die später als die heiligen Drei Könige bezeichnet wurden, durch astronomische Beobachtungen wussten, dass das neugeborene Jesuskind ein Königssohn sei und in Israel zu finden.

    Jupiter ist der größte Planet unseres Sonnensystem mit ein Durchmesser von 143.00 Kilometern (Durchmesser Erde 12.700 km) und gilt als „König“ unter den Planeten, auch weil er durch sein goldgelbes Licht am Nachthimmel auffällt und nach Mond und Venus das dritthellste Lichtobjekt ist.

    Da die Große Konjunktion damals im Sternbild Fische stattfand, das als ein Symboldbild für Israel gilt, wussten sie das Land, wo sie zu suchen hatten. Die Große Konjunktion wandert nach Berechnungen der Astronomen Kepler und Brahe im Laufe von 800 bis 900 Jahren durch alle astronomischen Tierkreisbilder hindurch, bis der Zyklus von neuem beginnt. Die Weisen aus dem Morgenland suchten daher zuerst den Statthalter Herodes auf, der im Auftrag der Römer das besetzte Israel beherrschte, um nach dem neugeborenen König der Juden zu fragen.

    Damit griffen sie voll ins Wespennest, denn Herodes hatte dauernd Angst um seinen Thron von Gnaden des römischen Imperiums. Die Schriftgelehrten am Hofe sagten nun aufgrund der Prophezeiungen des Alten Testamentes, dass der Geburtsort des Königskindes der Ort Bethlehem sein müsste, aus dem König David stammte und ebenso Josef aus dem Geschlecht Davids, der Mann Marias. Ob nun ein Komet die weitere Führung der drei Weisen aus dem dem Morgenland übernahm nach der Ankündigung durch die Große Konjunktion, wissen wir nicht.

    Jedenfalls gab es seit 1623 keine so enge Stellung der Planeten Jupiter und Saturn mehr und keine Konjunktion direkt am Tag der Wintersonnenwende ist überliefert, insofern war das Datum 21.12.2020 etwas Besonderes gewesen. Diejenige um Christi Geburt soll im Sommer stattgefunden haben. Eine Supernova kann es nicht gewesen sein, denn dann müsste man heute noch Beweise ihres Nachhalls finden. Die Geburt Jesu Christi ist tatsächlich ein Umbruch und ein Heilszeichen für eine neue Zeit gewesen, nicht umsonst wurde später mit der Zählung der Jahre als Zeit des Umbruchs neu begonnen.

    Im Imperium Romanum wurden Zeitangaben üblicherweise mit dem Datum „seit Gründung der Stadt Rom“ (am 21.April 753) versehen. Freuen wir uns an Weihnachten und beleben den alten christlichen Glauben wieder. Und ebenso unser altes deutsches Erbe, auch den traditionellen Gans-oder Entenbraten am Weihnachtstag und an Silvester das früher übliche Karpfenessen.

    Die überlieferten Weihnachtslieder am CD-Player oder am Klavier kann nun niemand verbieten! Wer noch mehr tun will, studiere das germanische Vaterunser (1700 Jahre alt) des gotischen Bischofs Wulfila, spreche es laut und entdecke, dass wir auch sprachlich Nachfahren sind, vieles lässt sich auf Anhieb verstehen:

    VaterunserGotisch

    Auch unser Wort „Weihnachten“ kommt daher, „weihnai“ heißt geweiht. Auch die alten Rauhnächte waren geweihte Nächte zum Ende des Jahres. Das ist unser altes gemeinsames deutsches Erbe und gewinnen wir unser altes Rückgrat wieder, das unserem Volk im Ersten und Zweiten Weltkrieg mehrfach gebrochen wurde, und die alte deutsche Tapferkeit auch in widrigen Zeiten. Unsere Vorfahren, die Germanen, ließen sich keine Sklavenzeichen anbringen, jedenfalls nicht freiwillig.

    Viele alte Bräuche, Traditionen und Mythen leben bis heute fort, aber kaum jemand kennt noch ihre ursprüngliche Bedeutung. Lernen Sie diesen Kulturschatz kennen mit COMPACT-Geschichte 3: Jan von Flocken: Mythisches Deutschland – Die historischen Stätten unseres Volkes.

    COMPACT-Geschichte 03 Mythisches Deutschland
    COMPACT-Geschichte 03 Mythisches Deutschland

    Das Land der Dichter und Denker, der Ritter und der Zauberer: Früher galt Deutschland als der Hort der Mythen, und jedes Mütterchen erzählte die alten Geschichten an die Kinder weiter. COMPACT holt das mythische Deutschland für alle Nachgeborenen zurück und führt Sie an die historischen Stätten unseres Volkes. Bestsellerautor Jan von Flocken lässt vor Ihren Augen die Orte lebendig werden, an denen unsere Altvorderen die Urgewalten des Schicksals entfesselten – oder bändigten: Im Teutoburger Wald schlug Arminius die römischen Legionen, in der Walhalla versammelten sich unsere alten Götter, im Kyffhäuser wartet Barbarossa auf die letzte Schlacht, am Rheinknie lockt die unglückliche Loreley. Aachen, Quedlinburg, Meißen, Marienburg, Straßburg, Prag, die Wartburg, das Kloster Maulbronn – uvm.! – COMPACT-Geschichte 3: Jan von Flocken: Mythisches Deutschland – Die historischen Stätten unseres Volkes: HIER bestellen.

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