Zur Beruhigung besteht leider kein Anlass: Die Raketenschläge der Westmächte auf syrische Ziele fielen zwar weniger schlimm aus als befürchtet. Trotzdem bleibt Fakt, dass der Angriff ohne Legitimation durch die UNO, als völkerrechtswidrig, erfolgte, und dass es keinerlei Beweis für die angegebene Begründung, einen Giftgaseinsatz der Assad-Truppen in der Stadt Duma, gibt.
Die Lage ist weiter gefährlich instabil. Die Springerpresse lechzt nach mehr Blut. „Wenn es an dem nächtlichen Angriff etwas zu kritisieren gibt, dann höchstens, dass es zu wenige Raketen waren und Paläste, Flughäfen sowie Luftwaffe des Diktators nicht angetastet wurden“, schrieb „Bild“ am Tag danach in goebbelscher Schärfe.
Noch am selben Tag gab es eine riesige Explosion auf einem iranischen Stützpunkt in Nordsyrien. Ein weiterer Luftangriff, wie man in Teheran vermutet? Die „Jerusalem Post“ interviewt heute Kampfflieger, die sich auf einen Einsatz gegen Iran vorbereiten. Vorbild ist die Attacke auf Irak 1981, als israelische Jets einen im Bau befindlichen Atomreaktor bombardierten. Diese Kriegsspiele werden in Israel damit gerechtfertigt, dass mit einem iranischen Schlag – von Syrien aus geführt, eventuell mit Hilfe der Hisbollah – auf israelische Ziele jederzeit gerechnet werden müsse. Tatsächlich hatte Iran Vergeltung angekündigt, nachdem Israel am 9. April einen Luftwaffenstützpunkt im syrischen Homs attackiert hatte, bei dem sieben iranische Militärhelfer getötet wurden. Die Feierlichkeiten zum 70. Jahrestag der israelischen Staatsgründung am 14. Mai sind jedenfalls ein kritisches Datum.
Die Beispiele zeigen: Selbst wenn Trump und Putin sich über ein Rotes Telefon verständigen, sind ihre Bündnispartner Israel und Iran für böse Überraschungen gut. Vieles deutet außerdem darauf hin, dass Emmanuel Macron, der „Rothschild-Präsident“ (COMPACT 7/2016), sowie die Giftmischer in London an weiteren Fake News basteln, um mit den Raketenüberfällen fortfahren zu können.
Dass die Situation am Samstag nicht eskalierte, ist allein Putin zu verdanken. Was jetzt not tut, ist eine neue Friedensbewegung, die den Kriegstreibern in den Arm fällt. AMI GO HOME heißt die Parole, nicht nur in Syrien. Auch Deutschland muss aufhören, den Amerikanern als Militärkolonie zu dienen – damit machen wir uns mitschuldig an deren illegalen Kriegen.
Aus aktuellem Anlass schenkt COMPACT jedem neuen Abonnenten unserer Monatsausgabe als Prämie das COMPACT-Spezial „Ami Go Home – Wie uns NSA, CIA und Army besetzt halten“. Darin liefern wir alle Argumente für eine deutsche Friedenspolitik und die Wiederherstellung deutscher Souveränität.
Es gibt nichts Wichtigeres als den Frieden. Wir bei COMPACT kämpfen dafür, rund um die Uhr. Ich bitte um Ihre Unterstützung.
Herzlich, Ihr Jürgen Elsässer