Eine unpatriotische Armee: kann das funktionieren? Soldaten, die ausschließlich wegen des Solds im Einsatz sind, aber darüber hinaus keinerlei Identifikation mit dem Land haben, das sie verteidigen sollen? Genau solche Soldaten aber will die britische Armee. Und jeder, der sich als Patriot glaubt, sollte schnellstens denunziert werden.

    Das fordert laut Dailymail ein Dokument, das den Führungskräften der Armee als Leitfaden dienen soll. Sein Titel: „Extreme Right Wing, Indicators & Warnings“ (Extreme Rechte, Erkennungszeichen & Warnungen). Dass Verteidigungsministerium hat die Richtigkeit dieser Meldung inzwischen bestätigt. Woran erkennt man also einen Rechtsextremisten in Uniform?

    Neben tatsächlich Untragbarem wie Antisemitismus, die Heraufbeschwörung von Apartheit und „Rassenkrieg“ bietet das Dokument aber auch kräftig Grauzone: Verdächtig ist demnach jeder, der sich selbst als „Patriot“ bezeichnet. Oder über die hohe Migrationsquote in Englands Großstädten durch die Verwendung von „istan“ seine Witze reisst: London beispielsweise als „Londonistan“ bezeichnet. Gleiches gilt bei kritischen Äußerungen über den Islam (Beispiel: Verwendung des Begriffes „Islamofaschismus“), Linke und die Regierung. Auch wer die Genderideologie kritisiere, mache sich verdächtig.

    Der Sprecher des verteidigungsminister rechtfertigt den Denunziationsaufruf so: „Die Werte unserer bewaffneten Streitkräfte und der Nation, der sie dienen, sind total inkompatibel mit denen von Extremisten. Wir haben robuste Maßnahmen ergriffen um sicherzustellen, dass Personen, die solche Ansichten vertreten, keine Erlaubnis bekommen zu dienen.“ Wobei, so fügt er hinzu, diese Denunziationsdokument nicht suggerieren wolle, dass jeder Patriot auch Extremist sei („The card does not suggest that all patriots are extremists“). – Das wird man in der Praxis nicht so leicht auseinander halten.

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