Schriftsteller Matthias Politycki weiß: Sprache ist mehr als ein bloßes Verständigungsmittel. Deshalb erkennt der gefeierte Lyriker, Romanautor (Weiberroman, 2009) und Essayist die Gefahr politisch motivierter Sprechdiktate: „Ich sehe die Freiheit der Fantasie, die Freiheit des Gedankens und der Sprache tatsächlich bedroht.“ Besonders die Gender-Bewegung plant eine rigorose Sprach-Reform. Lesen Sie alles über diese Ideologie in COMPACT 8/2021.

    Als Gefahr macht Politycki expliziert das Gendern, die linke Identitätspolitik und die katastrophale Diskussionskultur in Deutschland aus:

    Es geht an das, was wir künftig in welcher Wortwahl und Grammatik noch schreiben dürfen und wer es aufgrund seines Geschlechts, seiner Hautfarbe, seiner Herkunft, seiner sexuellen Orientierung nicht mehr darf.

    Poltitycki weiß, wovon er spricht. So spielt sein Roman Herr der Hörner (2005) in Kuba und beschreibt dessen Kultur. Ob man ihm das heute noch durchgehen lassen würde, als altem weißen Mann?

    Der Vorwurf der sogenannten kulturellen Aneignung dürfte nicht lange auf sich warten lassen. Nein, die politische Sprach-Okkupation ist keine finstere Zukunftsvision, sondern unmittelbare Gegenwart:

    Wir alle haben jede Menge zu verlieren, auch in der Literatur geht es bereits ans Eingemachte.

    Die Kunst des Zuhörens neu erlernen

    Wie schon in früheren Zeiten gibt es beim Aufstieg einer Diktatur für Unangepasste die Option des Auswanderns. Also zog  Poltitycki jetzt nach Wien. Völlig hat er die Hoffnung aber nicht aufgegeben:

    Wir müssen die Kunst des Zuhörens wieder neu erlernen. Und auch die des wilden Denkens, das sich nicht an Haltungsvorgaben von Links und schon gar nicht von Rechts klammert.

    Freiheit jenseits vorgegebener Denkmodelle. Poltitycki will seine bisherige Heimatstadt Hamburg weiterhin besuchen.

    Besonders die Gender-Bewegung plant eine rigorose Sprachreform. Lesen Sie alles über diese Ideologie in der neuen COMPACT 8/2021 mit dem Titelthema „Die schwule Republik: Eliten, Transen, Gender-Irre“. Jetzt am Kiosk erhältlich. Sie können die Ausgabe aber auch bequem online bestellen. Oder beginnen Sie mit dieser Ausgabe gleich ihr Abo.

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