Endlich gerät Winnetou auch ins Kreuzfeuer der politisch Korrekten: Kolonialismus pur. COMPACT berichtet und macht außerdem Vorschläge für gender- und klimagerechte Aufführungen der Karl May-Werke.
Zu einer Zeit, als Verständnis für Indianer und Kritik am Kolonialismus noch keineswegs zum Mainstream gehörten, schuf Karl May mit Winnetou, dem edlen Apachen, einen Symphatieträger, dem sich die Jugend der folgenden Generationen nicht entziehen konnte. Kaum ein Cowboy- und Indianerspiel, bei dem nicht alle um die Rolle des Winnetou rivaliserten. Neben ihm wirkten selbst Old Shatterhand und Old Shurehand irgendwie bleich(gesichtig).
Durch die 1960er-Verfilmungen erreichte der Hype auch nichtlesende Jugendliche, und Bad Segeberg / Elspe wurde durch die Karl May-Festspiele zum Bayreuth der Winnetou-Enthusiasten. Nun ist Bad Segeberg in den vergangen Wochen anderweitig in die Schlagzeile gelangt: als eine der Städte, die auf Druck der Greta-Jugend den „Klimanotstand“ ausriefen. Jetzt ruft wieder jemand Alarm – und diesmal geht es um die Feststpiele…
Der Aufschrei stammt von Frau Mita Banerjee, Professorin für Amerikanistik am „Obama Institute for Transnational American Studies“: So wie in Bad Segeberg könne man Winnetou nicht mehr darstellen. (Man ahnt Schlimmes: Winnetou in den Klauen der politisch Korrekten.) Man müsse die Aufführungen verändern, sonst „bleibt es eine koloniale Geste. Dann sagen wir: Es ist uns egal, ob wir eure Wirklichkeit darstellen oder nicht.“
Ab sofort müssten indianische Künstler in die Inszenierungen integriert werden. Bislang werde deren kulturelle Vielfalt nicht berücksichtigt. Natürlich fand sich hierzulande jemand, der diese Forderung noch zu steigern verstand: Anne Slechzka, Amerika-Referentin im Rautenstrauch-Joest-Museum (Köln), fordert eine ahistorische Aufführung, ähnlich den gesäuberten Neuauflagen von Mark Twains Tom Sawyer und Huckleberry Finn-Romanen: das Wort „Indianer“ oder gar „Rothaus“ solle keine verwendung mehr finden. (Dürfen die Indianer denn wenigstens noch „Weiße“ und „Bleichgesichter“ sagen?)
Die passende Antwort auf solche geistigen Tiefflüge gab Ute Thienel, Geschäftsführerin der Festspiele: Die Inszenierungen „erheben überhaupt nicht den Anspruch, die Realität im Nordamerika des 19. Jahrhunderts darzustellen. Wir bringen die Traumwelt des Schriftstellers Karl May auf die Bühne“. Es steht jedoch zu befürchten, dass die Vertreter politisch korrekter Sprachregelung mit dieser Differenzierung bereits überfordert sind.
Zugleich fragt man sich nach dem Verbleib der Gender-Fraktion: wieso sollte Winnetou eigentlich länger von einem Mann dargestellt werden? Ist es nicht Zeit, diesem Klischee endlich mit einem Trans-Apachen entgegenzuwirken? Mehr Vielfalt für Bad Segeberg. Regisseur Walter Bockmayer hatte dies vor Jahrzehnten in seinem „Winnetunt und die Auster der Prärie“ bereits versucht. Damals war das noch ein Scherz. Heute könnte man das todernst fortführen. Und das „Feuerross“, die kohlebetriebene Eisenbann, geht im Thunberg-Zeitalter schon gar nicht mehr. Man könnte sie durch einen E-Zug ersetzen…
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