Christiane Schmauder ist die Lebensgefährtin von Andreas Ziegler, der 2020 auf dem Weg zu einer Querdenken-Demo von Antifas beinahe zu Tode geprügelt worden wäre. Im Prozess gegen die beiden Tatverdächtigen in Stuttgart-Stammheim vergeht kein Verhandlungstag, an dem die 48-Jährige nicht vor Ort ist und neue Erkenntnisse sammelt. Für COMPACT berichtet sie ab sofort regelmäßig aus dem Gerichtssaal. Alle Hintergründe zu diesem und weiteren Fällen finden Sie in COMPACT-Spezial Antifa – Die linke Macht im Untergrund. Hier mehr erfahren.

    _ Christiane Schmauder

    Am achten Prozesstag wurde Filmemacher Simon Kaupert befragt und sagte zu den von ihm gedrehten Aufnahmen im Vorfeld des Überfalls aus:

    „Glücklicherweise hatten wir in genau der Sekunde die Kamera zur Hand. Leider sind nicht alle Aufnahmen hundertprozentig gelungen, aber wir konnten eine erste Ermittlungsgrundlage für die Polizei schaffen – und darauf kommt es an.“

    In seinen Videosequenzen sieht man deutlich, wie eine große Gruppe schwarz gekleideter und vermummter Menschen zielgerichtet und im Laufschritt unterwegs ist. Im letzten Video taucht eine ebenfalls dunkel gekleidete Person auf, die in eine Richtung zeigt. Die Örtlichkeit lässt darauf schließen, dass er direkt auf den späteren Tatort und damit auf die Opfer zeigt.

    Am Jahrestag des Überfalls organisierte Christiane Schmauder, genannt Chrissy, eine Gedenkveranstaltung am Tatort. Foto: Paul Klemm

    Gut koordinierter Angriff

    Diese Videos sind stimmen mit den Aussagen der vorherigen Zeugen überein, die unisono von einem gut koordinierten und gezielten Angriff sprachen. Dieser Angriff in dieser Brutalität sei der Gipfel des Eisbergs, sagte Kaupert. Er berichtete von über 50 Demos und Kundgebungen, bei denen er war und immer wieder angegriffen und bedroht wurde.

    Übergriffe von Linksextremisten seien der ständige Begleiter und mit ihnen die andauernde Gefahrensituation. Daher sei es auch wenig verwunderlich, dass beim Geschädigten Ziegler Schutzprotektoren gefunden wurden, zumal in den Wochen vorher bereits mehrere Angriffe auf Mitglieder der Gewerkschaft Zentrum Automobil, insbesondere auf Oliver Hilburger, erfolgt seien. Diese Ausführungen wurden sofort von Rechtsanwalt Psaltrias, der einen der Angeklagten vertritt, unterbrochen und als unzulässig und nicht relevant bezeichnet.

    Auf die Frage, ob er sich erklären könne, warum gerade Mitglieder von Zentrum Automobil so gezielt angegriffen würden, konnte Kaupert sich das nur mit der jahrelangen Hetze, ausgehend von der IG Metall, erklären. Zentrum Automobil ist eine alternative Gewerkschaft, die in direkter Konkurrenz mit den IG-Metall-Betriebsräten steht und von diesen auch immer wieder angegriffen wird. So werben IG-Metall-Betriebsräte gemeinsam mit Linksextremisten, Zentrum „ zu zerschlagen“. Außerdem sei die IG Metall die einzige Verbindung zu Zentrum Automobil. Andere gebe es nicht.

    Pistole gefunden

    Ein weiterer Zeige, ein Kriminalhauptkommissar und Spezialist für Kriminaltechnik, der für die Spurensicherung am Tatort eingesetzt war, berichtete von der Sicherung mehrerer Gegenstände, unter anderem Zigaretten, Glassplitter, Schlagringe und einer Waffe, einer sogenannten Tierabwehrpistole, an der bei genauer Untersuchung ein Haar festgestellt wurde.

    Die Auswertung hierzu wird zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. Außerdem konnte er anhand der Videoaufnahmen des Zeugen Kaupert mehrere mutmaßliche Täter anhand spezieller Körpermerkmale identifizieren.

    Solidarität mit linksextremen Koma-Prügler am ersten Prozesstag. Foto: Zentrum Automobil

    Auch die Zeugen H. und J. berichteten von einer 40 bis 50 Mann starken Gruppe, die an dem Überfall beteiligt gewesen sei und von Spähern, die wohl im Vorfeld die Umgebung „aufgeklärt“ hätten, um die Ankunft der späteren Opfer weiterzumelden. Auch bei diesen beiden Zeugen versuchten die Anwälte der Angeklagten durch ständig wiederkehrende Suggestivfragen wiederholt, die Glaubwürdigkeit der Aussagen in Frage zu stellen.

    Die politischen Anwälte der Roten Hilfe interessierten sich offenbar wenig für den Ablauf des Überfalls und versuchten, mit unkonkreten Fragen eine Täter-Opfer-Umkehr zu erzeugen.

    Rangeleien vor dem Gericht

    Erstmals konnte heute eine größere Anzahl von Freunden und Kollegen der drei Opfer Jens, Andy und Ingo der Versammlung beiwohnen, die Sympathisanten der Beschuldigten waren schlichtweg zu spät vor dem Stammheimer Gericht.

    Dies führte im Vorfeld der Verhandlung zu Rangeleien. Immer wieder versuchten Anhänger der Linksextremen Szene sich an den anwesenden vorbeizudrängen, was letztendlich durch Eintreffen der herbeigerufenen Polizei unterbunden wurde.

    Der Eingangsbereich zum  Gerichtssaal gleicht einem Hochsicherheitstrakt. Foto: Simon Kaupert

    Da fragt man sich ernsthaft, wann der Richter auf die Situation vor dem Gericht endlich angemessen reagiert, denn diese ist nicht nur für die Sympatisanten der Geschädigten eine Zumutung, sondern auch für die Beamten vor Ort, die versuchen, das Beste aus der Situation zu machen.

    Offenbar ist der Richter mit der vor Ort herrschenden Situation überfordert, denn auch Sympathiebekundungen in Richtung der Angeklagten ließ er ungestraft, obwohl er zu diesem Zeitpunkt bereits im Gericht war. Auch die Aufforderung des Nebenklägervertreters Mandic nach Personalienfeststellung der entsprechenden Personen lehnte er ab. Da fragt man sich, ob erst noch etwas passieren muss, bis angemessen reagiert wird.

    Am 17. Juni 2021 wird der Prozess fortgesetzt.


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