Sunt pueri pueri, pueri puerilia tractant – so steht es im Neuen Testament im ersten Brief an die Korinther geschrieben. Frei übersetzt: „Es sind Kinder, und Kinder machen Dummheiten.“ Dass erwachsene Menschen mit scheinbar hoher Reputation die Schlichtheit eines Kindes noch übertreffen, habe ich theoretisch zwar für möglich gehalten, nun ist die erschütternde Praxis eingetreten: Die Klima-Hysterikerin wurde für den Nobelpreis vorgeschlagen. Lesen Sie dazu im Anschluss aus COMPACT Magazin 3/2019: „Ich will, dass Ihr in Panik geratet – Die schwedische Klimajugend-Ikone Greta Thunberg“.
Freddy Andre Oevstegaad sowie zwei weitere Mitglieder der „Sozialistischen Bewegung der Linken“ in Norwegen begründen ihren Vorstoß, indem sie allen Ernstes behaupten, die 16-Jährige Greta Thunberg leiste als Anführerin einer großen Bewegung einen wichtigen Beitrag zum Frieden. Und dann setzte diese Fleisch gewordene, rote Worthülse dem vorherigen Kontext noch einen drauf: „Klimakonflikte tragen maßgeblich zu Kriegen und Konflikten bei.“
Grata würde sich dann zwischen so berühmten Ausnahmepersönlichkeiten wie Albert Schweitzer, Henry Kissinger, Andrei Sacharow, Michail Gorbatschow oder Barack Obama einreihen – also durchaus ebenbürtige Geister… Mich macht dieser Unsinn fassungslos. Ich will ja nicht despektierlich sein, was den Schweden-Teenie angeht. Aber ein Kind, das offensichtlich von profilneurotischen Eltern nur deshalb instrumentalisiert wird, um als Schauspieler und Sängerin das eigene Rampenlicht ein wenig heller strahlen zu lassen, ist deprimierend genug. Nun wurde die schwedische „Klimaaktivistin“, deren Verstand bestenfalls ausreicht, um zu beurteilen, dass die Sonne scheint, von den drei besagten norwegischen Abgeordneten vorgeschlagen, wie die Agentur AP berichtet.
Klimawandel im Klassenzimmer: War der Ofen überheizt?
Was wird dieser Greta nicht alles angedichtet und zu PR-Zwecken in die Schuhe geschoben. Eigenen Angaben zufolge soll Greta in der Schule im Alter von acht Jahren erstmals etwas von der menschengemachten Erderwärmung bemerkt haben. Vermutlich war im Klassenzimmer des Winters der mit Birkenholz befeuerte Ofen überheizt. Deshalb wohl erwachte schon damals ihr Engagement für den Klimaschutz. Man hätte mal kurz durchlüften sollen. Daheim begann die Achtjährige zunächst damit, zur Energie-Einsparung im Haus die Beleuchtung auszuschalten. In diesem Alter spielt man mit anderen Kindern eher Verstecken im Dunkeln, da müssen die Eltern etwas missverstanden haben.
Später beschloss Greta, nicht mehr zu fliegen und sich vegan zu ernähren und überzeugte auch ihre Familie davon. Nun ja, ob man mit acht Lenzen vernünftigen Argumenten zugänglich ist, dürfte eher unwahrscheinlich sein. Spätestens nach drei Tagen hat man in dem Alter einen Mordskohldampf und neigt eher zu Fleischwurst als zu Spinat. Ich vermute stark, dass die beiden Künstlereltern auf die Essenverweigerung der Tochter mit Entzug von Leberwurst reagiert haben und so die Legende einer achtjährigen Veganerin entstanden ist. Weil Greta daraufhin phasenweise aufhörte zu sprechen, brachten die Eltern das Mädchen zum Arzt, der ein Asperger-Syndrom diagnostizierte.
Sei’s drum, ob nur renitent oder eine autistische Entwicklungsstörung, für linke Spinner anscheinend Grund genug, einen Teenager mit bescheinigter autistischer Wahrnehmungsstörung und einem Aufmerksamkeitsdefizit zur Nobelpreisträgerin hochzuhypen. Immerhin, auch unsere Fernsehanstalten und Medien witterten ein ergiebiges Thema, zumal es in deren rot-grün-versifftes Konzept passt und man damit auch noch Geld verdienen kann.
Ökoterror, Deindustriealisierung, Verbote, Vorschriften. Die Grünen sind das Schreckgespenst, das diesem Land den Garaus machen wird. Warum, können Sie in der März-Ausgabe von COMPACT-Magazin erfahren. Also keinesfalls verpassen – auch nicht unterwegs: Besorgen Sie sich unbedingt Ihren Digitalpass!
Dass die junge Schwedin als Initiatorin der „Fridays for Future“ gilt, möchte man ja noch glauben. Ich hatte spätestens donnerstags bereits die Schnauze voll von Schule. Dass nun sogar unser Bundespräsident in Verkennung der Jugendlichkeit von Greta eigens mit dem Dienstflugzeug von Berlin nach Neumünster jettet, um der notorischen Schulschwänzerin seine Aufwartung zu machen, hat schon das Zeug, die Muppetshow um Längen zu übertreffen. Der Vorschlag für die Nominierung zum Nobelpreis konnte nur noch von linken Hohlbirnen getoppt werden.
Auszug aus COMPACT Magazin März 2019:
Umweltschützer haben in Schweden einen neuen Kinderstar kreiert – Greta Thunberg. Ihre Auftritte sind emotionale Erpressungsversuche: Sie spielt Angst gegen rationales Argumentieren aus. Doch viele lassen sich damit nicht mehr ins grüne Bockshorn jagen.
_ von Jonas Glaser
Nein, wir wissen fast nichts über Greta Thunberg. Im Mythos zählt symbolische Qualität. Fakten aus dem Alltag fügen dem nichts hinzu. Im Gegenteil, sie können sogar stören, Mehrschichtiges, Zweideutiges oder Widersprüchliches aufdecken. Die Oberfläche des Mythos schimmert stets in edler Einfalt. Daher lässt sich Greta Thunbergs symbolische Wirkung leicht beschreiben: Sie ist ein pubertierendes Mädchen von 16 Jahren. Der Klimawandel macht ihr Angst, sie glaubt sich um ihre Zukunft betrogen. Unwahrscheinlich ist jedoch, dass sie meteorologische Prozesse ausreichend kennt, um ihre Position zu begründen. Es dürften Befürchtungen ihrer Eltern sein, die bei ihr auf fruchtbaren Boden fielen. Die, so ist bekannt, verzichten dem Klima zuliebe aufs Fliegen. Der Vorteil der neuen Klimaheldin gegenüber einem Berufspolitiker: Sie meint es ernst. Das Publikum wittert Authentizität. Greta Thunberg ist zudem psychisch krank, leidet unter Depressionen, Zwangsstörungen und dem Asperger-Syndrom. Das spricht nicht unbedingt gegen ihre Urteilsfähigkeit. Vielleicht sogar im Gegenteil: Zwei ihrer schwedischen Landsleute, die depressions- und angstgebeutelten Künstler Ingmar Bergman und August Strindberg, besaßen ein Urteilsvermögen, das den des Durchschnitts weit überstieg. Aber Gretas Fall liegt anders: Nicht ihr Wissen, ihre Kreativität, ihre Argumentation, sondern nur ihre seelische Reaktion wird ausgeschlachtet. Nur ihre Angst zählt.
Menschliches Leid wurde immer instrumentalisiert. Bei keiner Kriegspropaganda fehlen Bilder von verängstigten Kindern, an deren Qual der anzugreifende Gegner angeblich Schuld trägt, deren Befreiung die Pflicht eines jeden humanistisch Gesinnten ist. Den Feind zu zerstören, heißt, Kinderelend zu beenden. Das hat sogar im ersten Golfkrieg 1991 noch funktioniert: Ein junges Mädchen berichtete auf CNN, wie Saddams Soldaten Babys aus Brutkästen rissen. Hinterher stellte sich heraus: alles Lüge. Die vermeintliche Augenzeugin war die Tochter des kuwaitischen US-Botschafters – und die ganze Story eine Inszenierung der PR-Agentur Hill & Knowlton.
Die inszenierte Rebellion kommt beim Establishment an: Thunberg mit Christine Lagarde, der Direktorin des Internationalen Währungsfonds. Foto: picture alliance/AP Photo
Am besten ist es, wenn das angebliche Opfer selbst zur Attacke bläst – dann toleriert die geneigte Öffentlichkeit die Aggression gerne als Not- und Gegenwehr. Greta Thunberg donnerte auf dem Höhepunkt ihrer Angst-Performance: «Ich will, dass Ihr in Panik geratet, dass Ihr die Angst spürt, die ich jeden Tag spüre.» Das sollte wohl heißen: Jeder, der nicht handelt, wie ich es fordere, ist schuld an meiner Angst und soll ebenfalls mit ihr belastet sein. Eine Erpressung mit Strafandrohung. Welch Glück, dass sie Klimawandel und nicht etwa globalen Neoliberalismus fürchtet. Denn eine Greta, die Panik vor der EU, Sozialkürzungen und Freihandelsverträgen hätte, wäre niemals ins Rampenlicht gelangt (siehe Infobox). Geschafft hat sie es nur, weil ihr Wille auf wundersame Weise zufällig auch der des Establishments ist. Deshalb ist es grundfalsch, sie als Revolutionärin oder gar als Jeanne d‘Arc des Weltklimas zu feiern. Sie ist vielmehr Sprachrohr und Transmitter der Macht und steht gegen die Revolution des Volkes. Die Gelbwesten haben sich genau gegen jenes Establishment, das Greta zur Ikone gemacht hat, in Bewegung gesetzt – weil die Dieselpreiserhöhung auf deren Konzept der Klimarettung zurückgeht. (…)
Ende des Auszugs. Weiterlesen können Sie ihn auf COMPACT Magazin 3/2019 oder besser gleich mit Ihrem Digital-Pass.