Die Kinder und Jugendlichen sind die Zukunft eines Landes – daran kann es nicht den geringsten Zweifel geben. Umso erstaunlicher – um nicht zu sagen skandalöser – ist der Umstand, dass die Kinder in dem 13-seitigen Stufenplan, der in dieser Woche beim Bund-Länder-Gipfel beschlossen wurde, praktisch keine Rolle spielen. Seit über einem Jahr sind unsere Kinder in Isolation – verlassen von ihren Freunden und Lehrern, getrennt von ihren Großeltern und anderen Verwandten. Lesen Sie alles über diese Katastrophe in unserer März-Ausgabe, die Sie hier bestellen können.

     In dem 13seitigen Bund-Länder-Gipfelbeschluss vom 3. März 2021 gibt es kaum einen Bereich des öffentlichen Lebens, der nicht erwähnt wird. Ob Botanische Gärten oder Flugschulen – um fast alles scheinen sich die Regierenden in unserem Land Gedanken zu machen. Nur um eines nicht: Um unsere Kinder! Die werden – wenn überhaupt – nur ganz am Rande erwähnt. Die Länder sollten eigenverantwortlich „über die sukzessive Rückkehr der Schülerinnen und Schüler in den Präsenzunterricht“ entscheiden, „unter besonderen Vorsichtsmaßnahmen wie etwa Wechselunterricht und Hygienemaßnahmen“, heißt es an einer Stelle nur schmallippig.

    Homeschooling ist keine Alternative

    Zwar wird an einer anderen Stelle dann noch vage davon gesprochen, dass die Kinder „höchste Priorität“ hätten, doch gerade das vorliegende Dokument ist ein schlagender Beweis dafür, dass es eben gerade nicht so ist. Dabei wächst sich der Bildungsrückstand, den viele Schüler mittlerweile aufgebaut haben, zum vielleicht größten Zukunftsproblem Deutschlands aus.

    In einigen Bundesländern sind die Grundschüler und die Abschlussklassen mittlerweile zwar in einen stundenweisen Präsenzunterricht zurückgekehrt, dennoch hat man es hier weiterhin mit einem Problem von höchster Bedeutung zu tun. Für viele Kinder und Jugendliche in Deutschland ist es nach wie vor völlig unklar, wann sie ihre Schulgebäude endlich wieder von innen sehen. Der sogenannte Digitalunterricht ist dazu jedenfalls keinesfalls eine Alternative.

    Bildschirmzeiten von zehn Stunden täglich

    So schreibt COMPACT-Autorin Isabel Imberg, eine Schülerin, in ihrem in der März-Ausgabe unseres Magazins unter dem Titel „Die Zukunftsangst macht mich wahnsinnig“ veröffentlichten Artikel:

    „Doch was bedeutet Homeschooling für uns? Der blanke Wahnsinn. Die Medienkompetenz deutscher Lehrkräfte beschränkt sich in den meisten Fällen auf die Empfehlung, das berühmt-berüchtigte WLANKabel an den Laptop anzuschließen. Bildschirmzeiten von acht bis zehn Stunden täglich sind die Regel und nicht die Ausnahme. Ebenso fehlt es den Pädagogen an jeglichem Realitätsbezug, wenn es um das Aufgabenpensum geht. So kommt es, dass ich in Mathematik regelmäßig bis zu drei Stunden brauche, um alle Aufgaben erledigen zu können, die für eineinhalb Stunden angesetzt waren.“

    Viele Jugendliche haben mittlerweile außerdem das Gefühl, dass sie die besten und wichtigsten Jahre ihres Lebens verlieren. Hierzu schreibt Isabel Imberg:

    „Nicht stattfindende Praktika, abgesagte Bildungsmessen und die Unmöglichkeit eines Ferienjobs tragen nicht unbedingt zur Entspannung bei. Mir wird schon angst und bange, wenn ich daran denke, dass ich einen Führerschein brauche, um mein Studium aufnehmen zu können, die Fahrschulen jedoch geschlossen sind. Die daraus resultierende Zukunftsangst macht mich wahnsinnig. Man sagte mir immer, dass ich nur einmal jung sei und ich diese Zeit mit allen Sinnen genießen solle. Diese wichtige Lebensphase wird durch Lockdowns und andere politische Maßnahmen ruiniert. Liebe Verantwortliche, ihr züchtet euch eine ungebildete, unmündige und sozial degenerierte Generation heran. WIR sind eure Zukunft, denkt mal drüber nach!“

    Was macht die Dauerisolation mit unseren  Kindern? Und wie können wir sie schützen? Diese Fragen stellen und beantworten wir in COMPACT 3/2021 mit dem Titelthema „Kinder des Lockdowns: Wie sie leiden. Wie wir sie schützen.“ Das Heft ist am Kiosk erhältlich, Sie können die Ausgabe aber auch bequem online bestellen. Oder beginnen Sie mit dieser Ausgabe gleich ihr Abo.

    Kommentare sind deaktiviert.